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I. Die Herstellung und Verwerthung von llimmelsaufnaliuien.
= {sec d m — sec d n } 2 + 4 sec d m sec ö n sin — ~
oder mit genügender Annäherung:
= 2 sin V sec sec d n
T
. 3 ,, 3 ^ . / d m —(— <3 i2 \" . / Ö m Ö n Pmn
+ sec* o m • sec* o n • sm| 1 • sm I —I cosec^ -
d)i \ ~ pmn
2 ) C0S6C ^
Das zweite Glied der Formel ist für nicht zu grosse Abstände vom
Mittelpunkte sehr klein; für ö m = ö n verschwindet es überhaupt, sobald
also die gemessene Distanz symmetrisch zum Mittelpunkte liegt.
Es ist bereits pag*. 26 f. ausführlich darauf hingewiesen worden, wie
die Construction des Objectivs für die Helligkeitsvertheilung innerhalb
der seitlich der optischen Axe aufgenommenen Sternscheibchen mass
gebend ist, und wie hierdurch eine weitere Distorsion entstehen kann.
Bei allen Objectiven, bei denen die Lichtvertheilung in den seitlichen
Bildern nicht symmetrisch ist, bei denen die Gauss’sche Sinusbe
dingung also nicht erfüllt ist, muss eine besondere Untersuchung über
diese Distorsion angestellt werden, wobei der Punkt der seitlichen Stern
scheibchen, auf welchen eingestellt werden soll, genau zu definiren ist;
es wird hierbei am sichersten sein, den Punkt der maximalen Schwärzung
zu wählen, weil dies derjenige ist, der bei schwachen Sternen noch
allein zur Abbildung gelangt, und sonst eine Abhängigkeit der
Distorsion von der Helligkeit der Sterne bestehen bliebe, die wieder be
sonders untersucht werden müsste. Bei ausexponirten Scheibchen ist
man auf eine Schätzung dieses Punktes angewiesen, eine geringe
Abhängigkeit von der Helligkeit wird demnach stets bestehen bleiben.
Zur Ermittelung der nicht regelmässigen Distorsion hat Gill die
Aufnahme einiger Stellen des Himmels vorgeschlagen, an denen die
Sternpositionen behufs Bestimmung der Sonnenparallaxe aus den Parall
axen der kleinen Planeten Sappho und Victoria besonders gut bestimmt
sind. Da die Exactheit dieser Sternpositionen mit der Zeit wegen der
nicht genügenden Kenntniss der Eigenbewegungen stark abnimmt, so ist
dieser Vorschlag bereits als veraltet zu betrachten; man könnte jetzt
die Plejadengruppe zu dem Zwecke ebenso gut verwenden. Es empfiehlt
sich aber, überhaupt eine viel einfachere und von der Genauigkeit der
Sternpositionen und der Befraction nahe unabhängige Methode anzu
wenden. Dieselbe besteht darin, Sternpaare in der Nähe des Zeniths
auszuwählen, deren Componenten gleiche Helligkeit besitzen, und dieselben
in verschiedenen Lagen zur optischen Axe auf derselben Platte aufzu
nehmen. Als Maximaldistanz der Sterne wird man mit Vortheil den