Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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I. Die Herstellung und Yerwerthung von Himmelsaufnalimen. 
und liier als bekannt vorauszusetzenden Methoden der Untersuchung von 
Schrauben, Scalen und dergl. 
Es bleiben also nur die von der Person des Messenden abhän 
genden Fehler übrig, der Einfluss der persönlichen Gleichung auf die 
Messungen. Man hatte bis vor Kurzem angenommen, dass die photo 
graphische Messung frei von derartigen persönlichen Fehlern sei, weil die 
Art der Beobachtung hierbei eine so ausserordentlich einfache gegenüber 
den directen Messungen am Himmel ist. Die Beobachtung besteht in der 
Einstellung eines Fadens oder eines Fadenpaares auf die geschätzte Mitte 
eines Sternscheibchens; die Schätzung der Mitte eines solchen Scheib 
chens, wie überhaupt jeder breiteren Fläche ist aber mit principiellen, 
von dem Verhältniss der Grösse der Scheibchen zur Dicke des Fadens 
oder zur Distanz der beiden Fäden abhängigen Fehlern behaftet. Ich 
habe hierauf zuerst aufmerksam*) gemacht, und da Angaben über der 
artige persönliche Fehler bisher von anderer Seite noch nicht vorliegen, 
so kann ich nur meine eigenen Erfahrungen an dieser Stelle mittheilen. 
Bei Messungen in rechtwinkligen Coordinaten stelle ich das Fadenpaar 
stets zu viel nach rechts und zu viel nach oben ein. Sind die Scheib 
chen kleiner oder nur sehr wenig grösser, als die Fadendistanz beträgt, 
so ist der Fehler Null, wächst dann ziemlich rasch bis zu einer gewissen 
Grösse an, um dann nur noch sehr wenig zuzunehmen. Bei geringer 
Uebung im Anfänge scheint der Fehler nicht constant zu sein, allmählich 
aber constant zu werden. Seine Abhängigkeit von dem Durchmesser der 
Scheibchen zeigt das folgende Täfelchen: 
Durchmesser 
Corr. in horizont. 
Coordinate 
Corr. in vertic. 
Coordinate 
R. 
Cr. 
G. 
0.20 
— 0.0000 
+ 0.0000 
0.25 
— 0.0001 
+ 0.0001 
0.30 
— 0.0003 
+ 0.0002 
0.35 
— 0.0005 
+ 0.0004 
0.40 
— 0.0007 
+ 0.0005 
0.50 
— 0.0009 
+ 0.0007 
0.60 
— 0.0009 
+ 0.0009 
0.70 
— 0.0009 
+ 0.0011 
0.80 
— 0.0010 
+ 0.0013 
1.00 
— 0.0010 
+ 0.0014 
1.20 
— 0.0010 
+ 0.0014 
1.40 
— 0.0010 
+ 0.0015 
1.60 
— 0.0010 
+ 0.0015 
*) Abliandl. der K. Akademie d. W. Berlin. 1892. 
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