Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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I. Die Herstellung und Yerwerthung von Himmelsaufnahmen. 
und als von der Schichtverzerrung herrührend: 
£ s 2 = 0.0093. 
Für einen mittleren Bilddurchmesser von 575, eine Distanz von 1000" 
und für rn — 3 resultiren dann als wahrscheinliche Fehler infolge der 
drei erwähnten Ursachen: 
v e = ± 070 57 
v c — ±z 0.061 
v s = ± 0.065 . 
Durch Vermehrung der Zahl der Einstellungen kann v e noch stark 
verkleinert werden, v c und dagegen für ein- und dieselbe Platte nicht, 
und es folgt also aus diesen Zahlen, dass bei den angegebenen Auf 
nahmen der wahrscheinliche Fehler der Messungen nicht unter den zehnten 
Theil einer Bogensecunde herabgedrückt werden kann. 
Zu einem vollständig übereinstimmenden Resultate istWilsing*) für 
Messungen an mit dem Potsdamer photographischen Refractor angenom 
menen Platten gekommen. Derselbe findet für die drei Arten der wahr 
scheinlichen Fehler folgende Werthe: 
v e = ± 07065 
v c =± 0.068 
v s — dz 0.070 . 
Die Ausmessung einer photographischen Aufnahme liefert nun nach 
Berücksichtigung aller bisher erwähnten Fehlerquellen die scheinbaren 
Positionen der Sterne, relativ zu denjenigen, welche bei der Reduction als 
durch anderweitige Messungen bekannt angenommen oder als Anhaltsterne 
benutzt worden sind. Es liegt jetzt genau dasselbe Verhältniss vor, wie bei 
directem mikrometrischen Anschluss; bei der Reduction auf ein mittleres 
Aequinoctium sind also dieselben Correctionen anzubringen, wie bei directen 
Messungen. In Bezug auf Aberration, Nutation und Praecession sind so 
wohl die Formeln hierfür als auch die numerischen Beträge naturgemäss 
absolut identisch; in Bezug auf die Refraction ist dies aber nicht der Fall. 
Dieselbe ist einmal ihrem numerischen Betrage nach eine andere, dann 
aber auch können bei photographischen Aufnahmen Distanzen Vorkommen, 
für welche die gewöhnlichen Differentialformeln nicht mehr ausreichen; 
*) Astr. Nachr. 141, 89.
	        
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