Die Rednetionsmethode von Turner.
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unbekannten Sternes mit a und p, so kann man auf der Platte die reclit-
winkeligen Coordinaten X 0 und Y (i eines bekannten Sternes, parallel
resp. senkrecht zum Meridian gerechnet, ansdrücken durch:
genommen ist. Diese Coordinaten sind dann in Theilen des Radius aus
gedrückt.
Bezeichnet man nun mit x 0 , y 0 die gemessenen rechtwinkeligen
Coordinaten auf der Platte, die also gegen das System der X 0 , V 0 eine
gewisse Drehung und eine kleine Verschiebung des Anfangspunktes be
sitzen, so können durch Einführung von sechs unbekannten Coefficienten
die Coordinaten durch lineare Functionen ineinander übergeführt werden,
nämlich durch
Hierin bedeuten c und f die Correctionen der angenommenen Werthe
für den Mittelpunkt der Platte; die übrigen vier Unbekannten sind Func
tionen des Drehungswinkels der beiden Systeme, des Bogenwerthes der
für die rechtwinkeligen Coordinaten angenommenen Einheit und der Uber
die Platte hinüber als proportional verlaufend angenommenen Verän
derungen der Coordinaten durch Refraction, Reduction auf den Jahres
anfang und eventuell auf ein anderes mittleres Aequinoctium. Zur Be
stimmung der sechs Unbekannten genügen also drei bekannte Sterne,
deren Positionen für das betreffende mittlere Aequinoctium, auf welches
man die Messungen beziehen will, in den Formeln (1) angenommen worden
sind. Hat man mehr als drei bekannte Sterne zur Verfügung, so be
stimmt man die Coefficienten a , b , c und d, e, f nach der Methode der
kleinsten Quadrate. Es ist natürlich am besten, wenn die bekannten
Sterne möglichst über die Platte vertheilt sind.
Die Coordinaten X , Y der unbekannten Sterne aus den gemessenen
rechtwinkligen Coordinaten x, y werden nun leicht gefunden durch die
Gleichungen
und hieraus ergeben sich die Rectascensionen und Poldistanzen durch die
Gleichungen
( 1 )
wo tg q 0 = tgp 0 cos(or 0 — -4)
X „ = ax 0 + by 0 + c,
F 0 = dx Q + ey o + f.
(3)
j X = ax + by + c ,
j Y = dx + ey + f ,