Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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II. Die photographische Photometrie 
untereinander. — Schliesslich wird es vollkommen die grösste der dem 
Problem entgegenstehende Schwierigkeit überwinden — die Vergleichung 
der Sterne verschiedener Farbe.« 
Die Beschreibung des Aussehens der Platten unter dem Mikroskope, 
welche Bond giebt, befindet sich in so völliger Uebereinstimmung mit 
derjenigen, welche man von den jetzigen Gelatineplatten geben kann — 
Bond hat nasse Collodiumplatten benutzt —, dass dieselbe auch heute 
noch unverändert gültig ist: 
»Die ganze Oberfläche dieser Platten erscheint unter dem Mikroskope 
mit unzähligen undurchsichtigen Partikeln übersäet, von unregelmässiger 
Begrenzung und von gleichem Aussehen, gleichgültig, ob sie durch ihre 
Vereinigung das Bild eines Sterns liefern, oder ob sie bloss den Unter 
grund darstellen, auf welchen die Sterne projicirt sind. Obgleich die 
Durchmesser dieser Partikel sehr stark bei verschiedenen Platten variiren, 
wahrscheinlich infolge unbeabsichtigter Veränderungen der chemischen 
Entwickelung, bleibt doch ihre mittlere Grösse auf allen Theilen derselben 
Platte nahe dieselbe. Wenn sie ein Sternscheibchen bilden, zeigt in 
ihrem allgemeinen Aussehen nichts die Helligkeit oder Lichtschwäche des 
Objects an als das einzige Charakteristicum, dass, je heller der Stern 
ist, um so grösser die Menge des Niederschlages wird, und zwar er 
kennbar durch die vermehrte Zahl der Theilchen innerhalb eines gegebenen 
Areals. 
Eine bemerkenswerthe Eigenthümliehkeit zeigt sich übrigens bei der 
Entstehung des Bildes, dass nämlich eine gewisse bestimmte Expositions 
zeit, welche von der Helligkeit des Sterns abhängt, erforderlich ist, ehe 
irgend eine Spur von Lichtwirkung entdeckt werden kann. Unmittelbar 
nachher wird das Bild dadurch plötzlich erzeugt, dass 10 bis 20 Partikel 
innerhalb eines Areals von etwa 1" Durchmesser sich vereinigen. Ihre 
Zahl wächst dann sehr schnell, und schliesslich berühren sie einander 
und überdecken sich, während sich die Grenzen des Bildes nach allen 
Seiten ausbreiten, ein immer grösser werdendes Areal einschliessen, in 
der Mitte dichter, nach den Rändern diffuser werdend.« 
In Betreff der Ursache der Lichtausbreitung hat Bond folgende An 
sicht: »Die Erklärung für die Ausbreitung der Lichtwirkung, welche durch 
die Messungen angezeigt wird, ist etwas dunkel. Wenn sie durch Licht 
zerstreuung in Folge der Unvollkommheiten des Objectivs verursacht wäre, 
müsste sie durch Verminderung der Oeffnung gehemmt werden; aber oft 
entstehen ähnliche Bilder bei verschieden grossen Oeffnungen, sofern man 
die Aenderung der Lichtmenge hierbei in Rechnung zieht. Es ist aber 
sehr wahrscheinlich, dass atmosphärische Störungen zum Th eil die Er 
scheinung verursachen.« Fig. 47 zeigt den Anblick eines stark verbrei
	        
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