Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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II. Die photographische Photometrie 
derart, dass der Halbmesser des stärksten Abweichungskreises — F — 
nur etwa 0. i mm = 6" beträgt. Erst bei C erreicht dieser Halbmesser 
den Betrag von 0.5 mm = 30", wie sich leicht durch Anwendung roth- 
empfindliclier Platten constatiren lässt. 
Der Einfluss der sphärischen Aberration ist bei dem besprochenen 
Objective wie bei allen guten astronomischen Objectiven sehr gering und 
beträgt für die Pandstrahlen höchstens 0.05 mm = 3". 
Bei allen nicht verkitteten Objectiven, bei denen die Krümmungs 
radien der beiden inneren Flächen nicht sehr von einander verschieden 
sind, entsteht durch doppelte Reflexion in der Nähe des Focalbildes ein 
zweites Bild, dessen Distanz vom Focalbilde von der Differenz der beiden 
Krümmungshalbmesser abhängt (s. pag. 40). Bei Bildern ausserhalb der op 
tischen Axe liegt dieses Reflexbild zwar nicht genau centrisch zum eigentlichen 
Bilde, man könnte jedoch diesem, in der wahren Brennfläche als Scheib 
chen erscheinenden Bilde die Ursache der Verbreiterung zuschreiben. Es 
lässt sich aber leicht zeigen, dass dies nicht zulässig ist. Die Intensität 
des zweiten Bildes ist wegen seiner Entstehung durch doppelte Reflexion 
zu annähernd y 4 oo anzunehmen. Nimmt man den Halbmesser des Bildes 
selbst zu 1'.'5 an, ein jedenfalls eher zu grosser, als zu kleiner Werth, so 
reducirt sich seine Flächenintensität aber auf etwa Veoooo» wenn es eine 
solche Distanz vom Focus hat, dass es in der Brennfläche als Scheibchen 
mit dem geforderten Halbmesser von 30" erscheint. 
Ich glaube, hiermit gezeigt zu haben, dass keine der bei einem Ob 
jective rechnungsmässig zu verfolgenden Fehlerquellen für sich allein 
eine Erklärung für die Verbreiterung der photographischen Sternscheibchen 
geben kann, und dass auch ihr Gesammteinfluss nicht die bei langen 
Expositionszeiten und grossen Intensitäten auftretende starke Verbreiterung 
zu erklären vermag. Da ausserdem nach Angabe von Steinheil die 
Flächen des ungefassten Objectivs nicht um Beträge von Viooooo mm 
von der wahren Kugelgestalt abweichen, so können zur Erklärung der 
Verbreiterung nur noch die unregelmässigen Fehler des Objectivs herbei 
gezogen werden. Hierbei hat man zwei Arten derselben zu unterscheiden, 
einmal die Rauhigkeiten der Oberflächen, kleine Schlieren, Luftbläschen etc., 
welche dem Objective unveränderlich angehören, und in zweiter Linie 
Deformationen des Objectivs durch die Fassung desselben. 
Was die ersteren angeht, so ist es klar, dass sie bewirken, dass ein 
Theil des auf das Objectiv fallenden Lichtes nicht im Bildpunkte ver 
einigt wird, sondern als zerstreutes Licht sich über das ganze Gesichtsfeld 
verbreitet; man erkennt diese Erscheinung sehr deutlich, wenn man schräg 
auf ein von der Sonne beschienenes Objectiv blickt. 
Da aber kleinere Fehler naturgemäss häufiger Vorkommen als grössere,
	        
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