Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

und die Entstehung photographischer Bilder. 
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so sind geringere Abweichungen der Strahlen vom regelmässigen Gange 
häufiger als grosse, und folglich ist die Intensität des zerstreuten Lichtes 
in der Nähe des Bildpunktes grösser, als weiter von demselben. Diese 
Ursache kann augenscheinlich eine unbegrenzte Ausbreitung der Stern 
scheibchen im Gefolge haben. 
Die Fassung des Objectivs äussert sich im Strahlengange folgender- 
massen. Alle mir bekannten Objective [auch Spiegel), welche an drei 
Punkten gefasst sind, oder bei welchen die unmittelbare Berührung der 
beiden Linsen durch drei Stanniolstreifen verhindert ist, liefern photo 
graphische Scheibchen, von welchen sechs Strahlen ausgehen, die nach 
den drei Druckpunkten orientirt sind. Es ist also anzunehmen, dass bei 
solchen Objectiven durch die Vertheilung des Druckes auf drei Punkte 
Einsattelungen entstehen, welche bewirken, dass in den Richtungen auf 
die Druckpunkte zu die Vereinigung der Strahlen theilweise in grösserer 
Entfernung vom Bildpunkte erfolgt. Der Umstand, dass nicht drei Strahlen, 
sondern sechs entstehen, dass also jeder Strahl eine Fortsetzung Uber den 
Bildpunkt hinaus erfährt, und besonders, dass diese Fortsetzung fast genau 
gleich dem eigentlichen Strahl in Bezug auf Länge und Intensität wird, 
scheint darauf hinzudeuten, dass auch eine Diffractionswirkung hierbei 
mitspielt; dass letztere allein die Ursache der Strahlen bilden sollte, ist 
für das Objectiv des photographischen Refractors völlig ausgeschlossen, 
da hier die Stanniolblättchen nicht in die freie Oeffnung heraustreten. 
Objective, die voll gefasst sind, z. B. das Voigtländer’sche Euryskop, 
zeigen die sechs Strahlen natürlich nicht; es ist aber anzunehmen, dass 
der allseitige Druck auf den Rand auch eine allgemeine Deformation des 
Objectivs bewirkt, ähnlich wie wenn die Flächen des ungefassten Ob 
jectivs Abweichungen von der regelmässigen Kugelgestalt besässen. Es 
mag dies theilweise die Ursache für die im Winkelwerth 8 mal stärkere 
Ausbreitung der Sternscheibchen im Euryskop gegenüber dem Refractor 
sein, zum anderen Theile sind hierfür gewiss die etwas weniger exacte 
Ausführung der Flächen und die Zusammensetzung aus vier Linsen mass 
gebend. 
Auch bei der Fassung durch drei Druckpunkte muss eine geringe 
Deformation des ganzen Randes erfolgen und somit ein Beitrag zur all 
gemeinen Verbreiterung der Sternscheibchen geliefert werden. Um dies 
experimentell zu prüfen, habe ich beim photographischen Refractor eine 
Central- und eine Randblende, welche gleiche Flächenräume abblcndeten, 
benutzt. 
Die Randblende bewirkte nun zunächst eine Verkleinerung des pri 
mären Scheibchens, entsprechend der theilweisen Aufhebung der sphärischen 
Aberration, gleichzeitig auch eine im Verhältniss nur sehr geringe Abnahme
	        
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