und die Entstehung photographischer Bilder.
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als 290 Wellenlänge unsere Atmosphäre vollständig undurchsichtig ist.
In welchem Masse die Extinction bei verschiedenen Höhen mit der kleineren
Wellenlänge zunimmt, zeigen die Beobachtungen von G. Müller*). Hier
nach beginnt eine merkliche Zunahme der Extinction erst bei einer Zenith
distanz von 45°, sie wächst aber dann bis zum Horizonte sehr beträcht
lich. Gleichzeitig lehren die Müller’schen Zahlen, dass die mittlere Ex
tinction des weissen Lichts gleich ist derjenigen der gelben Strahlen,
also derjenigen Strahlen, für welche unser Auge ein Maximum der Em
pfindlichkeit besitzt. Man kann hieraus den Analogieschluss ziehen, dass
die mittlere Extinction hei photographischen Strahlen zusammenfällt mit
der Extinction für diejenigen Strahlen, für welche die photographische
Platte ein Maximum der Empfindlichkeit besitzt, d. h. für die Wellenlänge
von ungefähr 434 Die Müller’sche Tafel reicht nicht ganz bis zu
dieser Wellenlänge, doch lässt sie sich noch mit ziemlicher Sicherheit bis
dahin extrapoliren. Rechnet man die Helligkeitslogarithmen in Grössen-
classen um und fügt die für 45 ö Zenith di stanz gültige Extinction**) von
0.06 Grössenclassen hinzu, so erhält man folgende, theoretisch abgeleitete
photographische Extinctionstabelle:
Zenithdistanz
45°
Extinction
0.06 Grössenclassen
50°
0.16
»
55°
0.29
»
60°
0.45
»
65°
0.59
»
o
o
t"
0.86
»
75°
1.26
»
oo
©
o
1.98
»
o
cs
00
2.56
»
84°
3.21
»
86°
4.25
»
00
o
5.01
»
Durch Vergleich mit der optischen Extinctionstabelle ist zu erkennen,
dass die photographische Extinction ungefähr doppelt so stark anzu
nehmen ist als die optische. Aus einer allerdings nur sehr kleinen Be
obachtungsreihe***) habe ich eine praktische Bestätigung dieser Resultate
*) Astr. Nachr. 103 , 241.
**) G. Müller. Photometrische und Spectroskopische Beobachtungen auf dem
Säntis. Publ. d. Astroph. Obs. zu Potsdam. 8.
***) Astr. Naclir. 124 , 270.