und die Entstehung photographischer Bilder.
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Zwischen den Farbenbezeiclmuugen nach Schmidt und den obigen
Differenzen ist ein Zusammenhang nicht zu erkennen; es darf dies bei
der Unsicherheit derartiger Angaben, wie schon angedeutet, nicht ver
wundern. In Betreff der Spectra ist Genaueres nur über a Arietis und
ß Andromedae bekannt, die sich etwa auf der ersten Uebergangsstufe von
der zweiten zur dritten Classe befinden, rj Persei wird nahe der Classe lila
angehören. Sterne der Classe III b sind in dem obigen Verzeichnisse nicht
enthalten; es steht zu erwarten, dass für diese die Differenzen noch be
trächtlicher werden würden. Als Resultat der Vergleichung ist zu ent
nehmen, dass die Differenzen zwischen photographischer und optischer
Grösse für die zweite Spectralclasse etwa zwischen 1.5 und 2.0 Grössen-
classen liegen und für die Classe III jedenfalls mehr als 2.5 betragen
werden.
Die Benutzung einer photographischen Grössenscala neben einer op
tischen, bei gleicher Berechtigung beider, stösst nur in einem Punkte auf
Schwierigkeiten, nämlich in allen Fragen, in denen eine Beziehung zwischen
Sterngrösse und Parallaxe auftritt. Es ist bisher, wie es scheint, überhaupt
auf diesen Punkt nur wenig Rücksicht genommen worden. Auch bei
optischen Grössenbestimmungen ist die Lichtmenge, welche ein Stern der
zweiten oder gar dritten Spectralclasse aussendet, bei gleicher Masse des
Sterns eine beträchtlich geringere als diejenige eines Sterns der I. Classe.
Die bisher gefundenen Beziehungen zwischen Grösse und Parallaxe sind
daher inhomogen, und da etwa i / 3 aller Sterne zur zweiten oder dritten
Classe gehören, so sind für dieses Drittel zu kleine Parallaxenwerthe
gefolgert. Dieses Missverhältniss wird für die Sterne, deren Grössen nach
der photographischen Scala angegeben sind, beträchtlich gesteigert, indem
für das erwähnte Drittel der Sterne die Intensitäten um das Vier- bis
Fünffache kleiner erhalten werden als bei optischer Grössenbestimmung.
Wie gross bei der letzteren bereits der Fehler ist, lässt sich nicht leicht
übersehen, da eine grosse Reihe von Factoren bei den gefärbten Sternen
in dem Sinne einer Herabsetzung der Lichtintensität auftritt, nämlich
niedrigere Temperatur, vermehrte elective und allgemeine Absorption, und
ferner der Umstand, dass bei diesen Sternen die Dichtigkeit eine grössere
ist, dass also bei sonst gleicher Masse eine kleinere ausstrahlende Ober
fläche vorhanden ist.
Um die Unbequemlichkeiten und Uebelstände einer mit der optischen
nicht identischen photographischen Helligkeitsscala zu umgehen, hat man
die Benutzung der sogenannten orthochromatischen Platten vorgeschlagen.
Es ist bereits in dem Abschnitte über Objective darauf hingewiesen worden,
dass bei den absolut achromatischen Reflectoren sowie bei den mehr-
linsigen Objectiven, bei denen nahe alle Strahlen vereinigt sind, diese