Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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I. Die Herstellung und Verwerthung von Himmelsaufnahmen. 
aber immerhin verunzieren dieselben die Aufnahmen und können auch 
beim Messen schädlich wirken, wenn sie sich gerade auf einem Sterne 
oder einem zu messenden Punkte der Platte befinden. 
Staub oder Niederschläge aus dem Entwickler und dem Fixirer 
lassen sich leicht entfernen, besonders wenn die Platten nach der Fixirung 
kurze Zeit in einer Alaunlösung gebadet worden sind, indem man die 
Gelatineschicht unter Wasser mit der Spitze der Finger leicht ab 
reibt, wobei man natürlich grosse Vorsicht gebrauchen muss, nicht mit 
den Nägeln die Schicht zu berühren. Nach diesem Abreiben spült man 
die Platte mit einem kräftigen Wasserstrahle ab; sie ist alsdann völlig 
frei von äusserlich hinzugekommenen Verunreinigungen. Viel gefähr 
licher ist der Staub, der sich während des Trocknens aufsetzt; derselbe 
kann überhaupt nicht mehr entfernt werden, selbst nicht beim noch 
maligen Aufweichen der Schicht. Da das Trocknen sogar im Sommer 
mehrere Stunden in Anspruch nimmt und Staub selbst in wenig be 
tretenen Käumen nicht zu vermeiden ist, so müssen die Platten in be 
sonders dazu bestimmten Kästen getrocknet werden, ein Verfahren, 
welches auf dem Observatorium in Potsdam seit einiger Zeit eingeführt 
ist und sich vorzüglich bewährt hat. Dort werden die Platten sofort 
nach beendigtem Waschen in einen Kasten eingesetzt, dessen Seitenwände 
und Deckel aus einer doppelten Lage von sehr feinem Mousselin be 
stehen; dieser Kasten wird in den Wind oder in den Luftzug gestellt, 
so dass das Trocknen nicht mehr Zeit in Anspruch nimmt, als wenn 
die Platten frei stehen; die Platten bleiben hierbei völlig staubfrei. 
Die Art der Entwickelung ist naturgemäss von Einfluss auf das 
resultirende Negativ, aber durchaus nicht in dem Masse, wie man leicht 
glauben könnte, wenn man die Anpreisungen über die in jedem Jahre 
neu erfundenen organischen Entwickler liest. Gerade in Bezug auf 
die beiden für die astronomische Photographie wichtigsten Factoren, auf 
die Empfindlichkeit der Platten und auf die Feinheit des Korns, ist, 
entgegen der Ansicht der meisten Fachphotographen, die Art der Ent 
wickelung fast ganz ohne Einfluss, was sich sehr leicht beweisen lässt. 
Durch die Belichtung werden an einer bestimmten Stelle der Schicht 
die Bromsilbertheilchen so modificirt, dass sie bei der Berührung mit 
reducirenden Substanzen leichter in ihre Bestandtheile zerfallen, als die 
nicht belichteten Theilchen. Jede Keductionsflüssigkeit (Entwickler) also, 
welche im Stande ist, bei genügend langer Einwirkung schliesslich auch 
die unbelichteten Theilchen zu zersetzen, hat natürlich vorher schon die 
am schwächsten belichteten Partikel reducirt, d. h. das Bild vollständig 
hervorgerufen. Diese Eigenschaft aber besitzen alle überhaupt brauch 
baren Entwickler vom oxalsauren Eisen an bis zu den complicirten
	        
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