Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

in der Identificirung der einzelnen Objecte bestand, fällt damit weg. Es 
steht somit zu hoffen, dass den Fackeln eine ähnlich sorgfältige Berück 
sichtigung zufallen wird, wie sie schon seit vielen Jahren den Sonnen 
flecken gewidmet ist. 
Die Sonne. 
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Es möge nicht unerwähnt bleiben, dass Deslandres*) das im Spectro- 
heliographen erscheinende Netzwerk für nicht identisch mit den Fackeln 
hält. Er giebt zwar zu, dass das Netzwerk in seiner Lage und Form 
mit den Fackeln übereinstimme, aber es sei über demselben befindlich, 
und er will die einzelnen Theile desselben als »Flammen« bezeichnet wissen. 
Es ist nicht recht einzusehen, weshalb etwas, was sich mit den Fackeln 
vollständig deckt, nicht mit ihnen identisch sein soll, und man wird sich 
Positionszeiten erforderlich sind. Die Intensität des Coronalichtes ist mit 
derjenigen des Vollmondes in Vergleich zu stellen; die Aufnahmen können 
also mit beliebigen Instrumenten erfolgen. Wir haben bei der Besprechung 
des Coronographen bereits gesehen, dass die Technik noch nicht so weit 
gelangt ist, ohne totale Finsternisse Coronabilder zu erlangen, welche 
einen wissenschaftlichen Werth besitzen. 
Maj occlii**) war der erste, der versucht hat, eine Sonnenfinsterniss 
photographisch festzulegen. Bei der totalen Finsterniss vom 8. Juli 1842 
erhielt derselbe in Mailand auf einer Daguerreotypeplatte mit Hülfe einer 
gewöhnlichen Camera bei einer Expositionszeit von 2 Minuten ein Bild 
von der Sichel der Sonne kurz vor der Totalität; auf einer zweiten Auf 
nahme während der Totalität bei gleicher Expositionszeit war von der 
Corona nicht die geringste Spur wahrzunehmen. Ein anderer Versuch 
mit Bromsilberpapier führte zu demselben Ergebnisse. 
Für die Beobachtung der totalen Sonnenfinsterniss vom 28. Juli 1851 
hatte die British Association grosse Vorbereitungen getroffen, unter denen 
auch photopraphische Aufnahmen ins Auge gefasst waren. Zu Rixhöft 
verwendete Busch***), der Director der Königsberger Sternwarte, einen 
Refractor von 60 mm Oeffnung und 79 cm Brennweite mit Unterstützung 
*) C. R. 1893. Nr. 27. 
**) Annalen der k. k. Sternkarte in Wien. Neue Folge 2, 38. 
***) Busch. Beobachtungen der totalen Sonnenfinsterniss am 28. Juli 1851 zu 
vorläufig zweifellos der Haie’sehen Ansicht ansehliessen müssen. 
Die Aufnahme der Erscheinungen, welche bei totalen Sonnenfinster 
nissen auftreten, bietet insofern weniger Schwierigkeiten als diejenige der 
Sonne selbst, als keine besonderen Einrichtungen zur Abkürzung der Ex- 
des Photographen Berkowski zur Aufnahme der Totalität. Mit einer 
Rixhöft. Beob. d. K. Sternwarte zu Königsberg. 28, 17. 
18*
	        
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