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III. Geschichte der Ilimmelsphotographie.
grosser Ausdehnung erhielt. Dieselbe Finsterniss wurde noch von
Brothers*) in Syracuse mit einem Dallmeyersehen Objectiv von
102 cm Durchmesser und 46 cm Focalweite photographirt. Die mit Ex
positionszeiten von 8 und 15 Secunden erhaltenen Negative sind sehr be
friedigend ausgefallen; sie zeigen in den äusseren Theilen der Corona
leuchtende, durch dunklere Zwischenräume getrennte Strahlen, so wie sie
in Fernrohren bei schwacher Vergrösserung erscheinen, und welche durch
Zeichnung nur sehr schwierig festzuhalten sind.
Die Resultate von Brothers ergaben den grossen Vortheil der Ob-
jective von relativ kurzer Brennweite gegenüber den Objectiven gewöhn
licher Construction bei der Aufnahme der Corona, und deshalb wurden
bei der Sonnenfinsterniss vom 12. December 1871 von Seiten der eng
lischen Astronomen zwei Dalimeyer’sehe Porträtlinsen von 102 cm
Oeffnung und 84 cm Brennweite verwendet.
In Bai'kul beobachtete Davis**) und in Dodabetta Hennessy***)
und Waterhouse. Die Platten, welche von diesen beiden Expeditionen
angefertigt wurden, geben zwar nur ein Sonnenbild von 8 mm Durch
messer, aber sie zeigen die Corona bis zu einem Abstande von 20' bis
25' vom Sonnenrande und enthalten eine Menge Detail, dessen Realität
durch die zwei Serien der Aufnahmen bewiesen ist. Eine sehr ausführ
liche Beschreibung der Aufnahmen von Ranyard befindet sich im
41. Bande der Memoirs of the Royal Astronomical Society.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass von diesem Zeitpunkte an die
Schwierigkeiten der Coronaaufnahmen bei totalen Finsternissen als gelöst
zu betrachten sind. Wohl keine Sonnenfinsternis, die in einigermassen
zugänglichen Gegenden stattfand, ist seitdem vergangen, ohne dass Corona
aufnahmen erhalten worden wären, die zum Theil die Corona bis zu einer
Ausdehnung von mehreren Sonnendurchmessern zeigen. Die hierzu be
nutzten Apparate bestehen im wesentlichen aus parallaktisch montirten
Objectiven. von kurzer Brennweite und grossem Gesichtsfelde, die vielfach
am Cameraende besondere Vorrichtungen enthalten, um mit möglichster
Geschwindigkeit die Platten wechseln zu können.
Wenn die zahlreichen Aufnahmen der Corona bisher auch noch nicht
zu einer endgültigen Erklärung des Phänomens geführt haben, so haben
sie doch eine Reihe charakteristischer Eigenschaften desselben zu unserer
Kenntniss gebracht, die durch directe Beobachtungen allein wohl schwerlich
hätten erkannt werden können.
*) Mem. of the R. Astr. Soc. 16, 648.
**) Mem. of the R. Astr. Soc. 16, 702.
***; Mem. of the R. Astr. Soc. 17.