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III. Geschichte der Himmelsphotographie.
beigegeben. In der gleichen Fassung mit dem Vergrösserungssysteme
befand sich eine fein getheilte Gitterplatte, welche, genau in die Brenn
ebene gebracht, gleichzeitig mit der Sonne vergrössert wurde und haupt
sächlich zur Ermittelung der nicht unbeträchtlichen Verzerrung durch
das Vergrösserungssy stem dienen sollte, ausserdem aber auch zur Orien-
tirung des Sonnenbildes benutzt wurde. Die Bestimmung des Bogen-
werthes sollte hauptsächlich durch die Ermittelung der Brennweiten von
Objectiv und Vergrösserungssy stem erfolgen; ausserdem aber wurden
auch andere Methoden in Anwendung gebracht, z. B. die Bestimmung
der Winkelwerthe der Gitterstrichdistanzen mit Hülfe eines Universal
instrumentes. Die Vorschriften in Bezug auf die Justirung und Cen-
trirung der einzelnen Theile der Instrumente waren sehr ausführlich
und strenge gegeben.
Als photographisches Verfahren war dasjenige mit trockenen Albumin
platten gewählt worden; nur zur Controlle der Expositionszeiten sollten
zwischendurch auch einige Aufnahmen mit nassen Collodiumplatten ge
nommen werden, und nur, wenn wegen undurchsichtiger Luft die sehr
unempfindlichen Albuminplatten keine genügend kräftigen Bilder ergaben,
sollte zum nassen Collodium definitiv übergegangen werden.
Folgende vier Expeditionen wurden mit photographischen Instru
menten ausgerüstet:
1. Tschifu..
Valentin er, Leiter der Exp.,
Adolph, zweiter Astronom,
Reimann, Astronom der photogr.
Abth.,
Kardätz, Fachphotograph,
Deichmüller ) ^
T. i , } Gehulfen.
Erchke
2. Betsy Cove, Kerguelen.
Borgen, Leiter der Exped.
Weinek, zweiter Astronom und
Astr. der photogr. Abth.,
Wittstein, dritter Astronom,
Bobzin )
Studer j Photographen,
Krille, Mechaniker.
Port Boss, Auckland.
Seeliger, Leiter der Exp..
Schur, zweiter Astronom,
H. Krone )
Wolfram j Photographen,
Ley er
J. Krone
Gehülfen.
4. Ispahan.
Fritsch, Leiter der Exp. u. Astr.
d. photogr. Abth.,
Becker, Astronom,
Stolze, Photograph,
Buchwald, Gehiilfe.
Schon bei der Ausmessung der Platten, welche von Weinek aus
geführt worden ist, erwies sich ein grösserer Theil der Aufnahmen als
unbrauchbar, so dass von 317 Platten nur 124 als messbar befunden