Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Planeten. 
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die Photographie bei den beiden Yenusdurchgängen dieses Jahrhunderts 
eine Bestimmung der Sonnenparallaxe von hohem Werthe geliefert haben 
würde. Ob allerdings die photographischen Resultate sicherer ausgefallen 
wären als die heliometrischen, besonders bei Verwendung grösserer Helio 
meter neuerer Construction, erscheint sehr fraglich; ich mochte dies sogar 
unter Rücksichtnahme auf die ungünstigere Wirkung der Luftunruhe 
ernstlich bezweifeln. 
Dass man überhaupt in späteren Jahrhunderten die Yenusdurchgänge 
noch zur Parallaxenbestimmung verwerthen wird, scheint sehr zweifelhaft. 
Voraussichtlich wird man dann längst nach anderen und besseren Methoden 
einen genügend sicheren Werth dieser Constante ermittelt haben, und 
hierbei dürfte die Parallaxenbestimmung kleiner Planeten in erster Linie 
in Frage treten. Dass aber dann die Photographie als das beste und wich 
tigste Hülfsmittel eintreten wird, steht schon heute ausser Zweifel. 
Capitel III. 
Die Planeten. 
Es lässt sich nicht feststellen, wer die erste Aufnahme eines grossen 
Planeten angefertigt hat. Es ist anzunehmen, dass mancher, der sich 
mit Himmelsaufnahmen beschäftigte, auch einmal einen Versuch mit der 
Photographie Jupiters oder Saturns gemacht, aber, durch den geringen 
Erfolg abgeschreckt, hierüber nichts publieirt hat. 
Die Verhältnisse liegen bei den Oberflächen der grossen Planeten 
viel ungünstiger als beim Monde. Die Einzelheiten, auf deren Wieder 
gabe es ankommt, sind viel feiner und zarter, vor allem viel weniger con 
trastreich als auf dem Monde, so dass auch bei gleicher Winkelgrösse 
eine viel unvollkommenere Abbildung erfolgt. Dabei braucht man sich 
ja nur zu erinnern, dass selbst bei den grössten Fernrohren der Durch 
messer des Brennpunktsbildes der grossen Planeten nur wenige Milli 
meter erreichen kann. Die für die Planeten erforderliche Expositions 
zeit hängt nur von ihrer Albedo für die photographischen Strahlen 
und ihrer Entfernung von der Sonne ab, nicht aber von ihrer Distanz 
von der Erde, da ja Flächenabbildung stattfindet. Sie ist also für 
jeden Planeten eine Constante, wenn man die Excentricität der Bahnen 
vernachlässigt, was hierfür erlaubt ist; aber gerade wie bei den 
directen Beobachtungen ist natürlich eine möglichst grosse Nähe an der
	        
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