Die Planeten.
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kleinen aplanatischen Objectiven lassen sich leicht Flächen von 100 Qua
dratgrad und mehr aufnehmen, während die grösseren Eefractoren höch
stens 4 Quadratgrad zu liefern vermögen. Durch das grosse Gesichtsfeld
kommt hauptsächlich erst die photographische Methode zu ihrer Bedeutung;
erst dadurch tritt die Wahrscheinlichkeit ein, bereits nach wenigen Auf
nahmen einen neuen kleinen Planeten im aufgenommenen Felde zu haben.
Es ist das Verdienst von M. Wolf, die Bedeutung der Instrumente mit
grossem Gesichtsfelde und kurzer Brennweite für die Aufsuchung kleiner
Planeten zuerst erkannt und in die Praxis übersetzt zu haben.
Wenn auch im allgemeinen die Planetenstriche neben den Punkten
der Fixsterne leicht erkannt werden können *), sobald die Helligkeit eine
genügende ist, so kann doch nur selten aus einer einzigen Aufnahme ein
sicherer Schluss auf die Existenz eines Planeten gezogen werden. Be
sonders sind es Unreinlichkeiten auf der Platte, welche zu Täuschungen
Anlass geben; aber auch Doppelsterne und Aneinanderreihungen schwacher
Sterne können ähnliche Striche wie Planeten erzeugen. Eine sichere Ent
scheidung erhält man nur, wenn zwei Aufnahmen möglichst kurz hinter
einander gemacht werden. Auf der einen Platte ist dann die Stelle, wo
sich ein Strich auf der anderen befindet, leer; aber der eine Strich muss
die Fortsetzung des anderen bilden. Bei zweistündiger Expositionszeit
für jede Aufnahme resultirt hieraus ein beträchtlicher Zeitaufwand, und
Wolf hat deshalb eine modificirte Methode unter Benutzung zweier gleicher
Objective angewendet. Zuerst wird eine Stunde mit dem einen Objective
allein aufgenommen, die zweite Stunde mit beiden Objectiven und die
dritte mit dem zweiten allein. Damit erhält man zwei auf einander folgende
Aufnahmen mit je zwei Stunden Expositionszeit zusammen in drei Stunden.
Aus der Kichtung und-Länge eines Planetenstriches lässt sich Lich
tung und Grösse der täglichen Bewegung des Planeten einigermassen fest
stellen; dagegen ist das Taxiren der Grössen sehr schwierig, und man
scheint meist geneigt zu sein, die Grössen zu unterschätzen, die Hellig
keiten also zu schwach anzugeben.
Bei der Verfolgung eines bereits aufgefundenen Planeten bietet die
Photographie keinen wesentlichen Vortheil mehr. Man erhält in diesem
Falle schneller und mit grösserer Genauigkeit weitere Positionen, wenn
man nach der alten Methode mit grösseren Instrumenten direct be
obachtet.
Die erste photographische Aufnahme eines bereits bekannten kleinen
Planeten dürfte diejenige der Sappho sein, die Boberts**) mit seinem
*) M. Wolf. Die Photographie der Planetoiden. Astr. Nachr. 18t), 97.
**) M. N. 47, 265.