Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Cometen und Sternschnuppen. 
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Der nächste hellere Comet, der von 1861, wurde ebenfalls von 
W. de la Rue zu photographiren versucht, aber wieder ohne Erfolg. 
Gute Erfolge wurden erst hei dem grossen Cometen von 1881 erzielt. 
H. Draper erhielt hei einer Expositionszeit von 2 h 42 m ein Bild des Co 
meten, auf dem sowohl der Kern und die Coma als auch der Schweif, 
letzterer in einer Ausdehnung von 10°, zu erkennen waren. Auch 
Common erhielt mit seinem Spiegelteleskope von 91 cm Oeffnung schon 
bei einer Expositionszeit von 20 Minuten ein gutes Bild des Cometen 
und seines Schweifes. Janssen in Meudon verwandte zur Aufnahme 
dieses Cometen ein Fernrohr von 50 cm Oeffnung und 1.60 m Brennweite. 
Er erhielt mit demselben eine Reihe von Aufnahmen bei verschiedenen 
Expositionszeiten, aus denen er dann durch Zeichnung ein Gesammtbild 
des Cometen herstellte und im Annuaire du Bureau des Longitudes für 
1882 in photographischem Drucke veröffentlichte. Dieses Bild ist also 
keineswegs eine directe Aufnahme des Cometen, wie anfangs vielfach 
geglaubt wurde. 
Von dem grossen Septembercometen des Jahres 1882 sind vornehm 
lich durch Gill gute Aufnahmen bei verschiedenen Expositionszeiten 
erhalten worden. Derselbe verwandte hierzu ein gewöhnliches Porträt- 
objectiv von 6 cm Oeffnung und 28 cm Brennweite. In den letzten Jahren 
sind von fast jedem hellen Cometen zahlreiche Aufnahmen gemacht wor 
den, ja man hat bereits sehr lichtschwache Cometen auf photographischem 
Wege entdeckt (Comet Barnard 1892). 
Eine wesentliche Förderung ist durch die photographische Aufnahme 
von Cometen bis jetzt für die Astronomie nicht erzielt worden. Das dürfte 
aber weniger darin liegen, dass hierfür die photographische Methode etwa 
nicht geeignet wäre, als an dem rein äusserlichen Umstande, dass seit der 
Vervollkommnung der photographischen Methoden und Instrumente auf 
fallend grosse und helle Cometen nicht erschienen sind. Es kann keinem 
Zweifel unterliegen, dass z. B. die bei grossen Cometen beobachteten, 
vielfachem Wechsel unterworfenen Ausstrahlungen durch die Photographie 
der Messung viel besser zugänglich gemacht werden müssen als durch 
directe Beobachtungen. 
Bei dem Cometen Holmes konnte durch Aufnahmen die sternartige 
Feinheit des Kerns constatirt werden, weil bei diesem Cometen die grossen 
Refractoren zu verwenden waren. Sonst beziehen sich die Resultate der 
bisherigen Cometenaufnahmen wesentlich auf die Form der Schweife. 
Bei längeren Expositionszeiten mit Porträtlinsen erhält man leicht 
bei Cometen noch die Bilder von Schweifen, die optisch nicht mehr wahr 
nehmbar sind, und diese Schweife erscheinen im allgemeinen sehr viel 
schmäler, als man nach der bei grossen Cometen gemachten Erfahrung
	        
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