Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Fixsterne. 
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»Wenn wir dies beschleunigen könnten, würden wir bald im Stande 
sein, anzugeben, was wir in der Fixsternphotographie erreichen können 
und was nicht. Die letzte Grenze haben wir jedenfalls noch nicht 
erreicht. Gegenwärtig muss die Hauptaufmerksamkeit darauf gerichtet 
sein, die Empfindlichkeit der Platten zu erhöhen, für welche, wie mir 
von höchsten Autoritäten in der Chemie versichert worden ist, von theo 
retischem Gesichtspunkte aus kaum eine Grenze zu setzen ist. Wir wollen 
voraussetzen, dass wir schliesslich im Stande sein werden, noch Bilder 
von Sternen der 7. Grösse zu erhalten. 
»Es ist gestattet, dann anzunehmen, dass wir auf einem hohen Berge 
und bei reinerer Atmosphäre mit demselben Teleskope noch die 8. Grösse 
aufnehmen werden. Die Oeffnung des Objectivs auf das Dreifache zu 
vermehren, ist eine mögliche Sache, wenn nur das Geld dazu gefunden 
werden kann. Dies würde die Helligkeit der Sternbilder auf das un 
gefähr Achtfache vermehren, und wir würden dann im Stande sein, alle 
Sterne bis zur 10. oder 11. Grösse zu photographiren. Es liegt also 
nichts Extravagantes darin, eine zukünftige Anwendung der Photographie 
auf die Stellarastronomie in diesem höchst prächtigen Massstabe voraus 
zusagen. Es ist sogar in diesem Augenblicke nur eine Frage, ein oder 
zwei Hunderttausend Dollar aufzutreiben, um hiermit das Teleskop her 
zustellen und die Experimente aufzunehmen. 
»Welche bewundernswürdigere Methode könnte zum Studium der 
Bahnen der Fixsterne und zur Lösung des Problems ihrer jährlichen 
Parallaxe erdacht werden, denn diese, wenn wir die Eindrücke der tele- 
skopischen Sterne bis zur 10. Grösse erhalten könnten? Bedenken Sie 
dabei, dass Gruppen von 10 oder 50 sogar, wenn so viele im Gesichts 
felde vorhanden sind, eben so rasch aufgenommen werden können, wie 
nur einer allein — vielleicht nur in wenigen Secunden —, und dass jeder 
mit ausserordentlicher Genauigkeit ausgemessen werden könnte. 
»Ich habe zwei wichtige Gesichtspunkte in der Stellarphotographie 
noch nicht berührt. Einer ist der, dass die Intensität und Grösse der 
Bilder in Verbindung mit der Zeit, während welcher die Platte exponirt 
worden ist, die relative Sterngrösse misst. Der andere Punkt ist der, 
dass die Messungen der Distanzen und Positionswinkel von Doppelsternen, 
welche wir auf unseren besten Platten erhalten haben, sich von derselben 
Genauigkeit wie die besten mikrometrischen Messungen ergeben haben. 
Unsere späteren Aufnahmen sind viel vollkommener und werden noch 
bessere Erfolge geben.« Die kühnsten Hoffnungen Bonds sind heute 
nicht nur erreicht, sondern sogar weit übertroffen. 
Gleichzeitig mit Bond oder kurz nach ihm hat sich W. de la Rue 
mit der Aufnahme der Fixsterne beschäftigt. In dem »Report of the 
Scheiner, Photographie der Gestirne. 20
	        
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