Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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III. Geschichte der Himmelsphotographie. 
nomischen Gesellschaft zu Liverpool, von Gill und von den Gebrüdern 
Henry. Der Beginn dieser Epoche fällt zusammen mit der weiteren 
Verbreitung- der Erfindung der Bromsilber-Gelatineplatten durch Maddox. 
Die ersten Arbeiten Commons beziehen sich auf Aufnahmen von 
Nebelflecken; dann aber hat er sich ernstlich der Aufgabe der Herstellung 
einer Himmelskarte auf photographischem Wege zugewandt. Zu diesem 
Zwecke benutzte er zunächst eine gewöhnliche photographische Kammer 
mit einem Objectiv von 10 cm Oeffnung, die er auf dem Rohre seines 
grossen Spiegelteleskops befestigte. Dieselbe hatte ein Gesichtsfeld 
von 10° und zeichnete in etwa 20 Minuten die Sterne bis zur 9. Grösse 
auf. Aus der Gesammtheit seiner Versuche schliesst Common, dass 
derartige Objective am besten zur Herstellung einer Himmelskarte geeignet 
seien, und dass die grossen Spiegelteleskope nur zur Aufnahme von 
interessanten Objecten, wie Nebelflecken und Sternhaufen, verwendet 
werden sollten. Bei diesen kleinen Instrumenten genüge es auch voll 
ständig, zur Erzielung runder Sternscheibchen einen Stern mit Hülfe der 
Feinbewegung im Sucher des Fernrohrs zu halten. 
Von Seiten der astronomischen Gesellschaft in Liverpool beschäftigte 
sich zunächst Roberts mit der Herstellung einer Himmelskarte. Seine 
ersten Versuche gehen bis zum Jahre 1883 zurück und beziehen sich auf 
die Vergleichung verschiedener Objective, deren Oeffnung unter 15 cm 
war; sie wurden an einem Aequatoreal von 18 cm Oeffnung angebracht. 
Die Erfahrungen, welche Roberts hiermit gewann, veranlassten ihn, die 
Versuche in grossem Massstabe aufzunehmen, und so liess er sich von 
Grubb ein Spiegelteleskop (versilberter Glasspiegel) von 50 cm Oeff 
nung und 2.54 m Brennweite anfertigen, welches im Jahre 1885 an Stelle 
des Gegengewichtes auf der Declinationsaxe seines Aequatoreals von 18 cm 
Oeffnung angebracht wurde. Mit Hülfe dieser Einrichtung, die übrigens 
bereits 1883 von Huggins benutzt worden war, haben beide Instrumente 
dieselbe Bewegung in Rectascension, aber eine unabhängige in Declination; 
das eine kann als Leitfernrohr für das andere dienen, und die Ungleich 
heiten in der Bewegung des Uhrwerks können auf diese Weise auf 
gehoben werden, nicht aber diejenigen, welche durch verschiedenartige 
Durchbiegung der beiden Fernrohre entstehen (s. pag. 96). Mit diesem 
Spiegelteleskope hat Roberts bei einem Gesichtsfelde von 2 Quadratgrad 
und einer Expositionszeit von 15 Minuten eine Anzahl von Aufnahmen 
der nördlichen Polarzone erhalten, welche im doppelten Massstabe der 
Bonner Durchmusterung beträchtlich mehr Sterne als letztere enthalten. 
Mit einem der Liverpooler astronomischen Gesellschaft gehörigen 
Grubb’schen Fernrohr von 23 cm Oeffnung und 4.85 m Brennweite hat 
ferner T. E. Espin eine Anzahl von Sternaufnahmen erhalten.
	        
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