Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Fixsterne. 
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In den Beginn der achtziger Jahre fallen auch die ersten Versuche 
Pickerings auf dem Gebiete der Stellarphotographie. Er benutzte 
zuerst ein photographisches Objectiv von 18 cm Oeffnung und 0.94 m 
Brennweite, welches auf dem grossen Aequatoreal angebracht wurde und 
bei einem Gesichtsfelde von 15 Quadratgrad in 15 Minuten Expositions 
zeit Sterne der 8. Grösse aufnehmen liess. Auf Grund dieser Versuche 
hat nun Pickering ein nach besonderer Art montirtes photographisches 
Aequatoreal construirt, dessen Objectiv 20 cm Oeffnung und 1.15 m Brenn 
weite besitzt. Das Fernrohr ist am äussersten Ende einer U-förmig 
gebogenen Stahlaxe angebracht, welche sich in der Polaraxe dreht. Das 
ganze Instrument hat in seiner Aufstellung also eine gewisse Aehnlich- 
keit mit demjenigen, welches Chr. Sch einer zur Beobachtung der Sonnen 
flecken anwandte. Das Gesichtsfeld umfasst 5 Quadratgrad. In welchem 
Umfange Pickering mit diesem Instrumente Aufnahmen hergestellt hat, 
ist mir nicht bekannt. 
Die erste umfangreiche Anwendung der Photographie zur Mappirung- des 
gestirnten Himmels ist von Gill am Cap der guten Hoffnung gemacht 
worden, und zwar zur Fortsetzung der Bonner Durchmusterung auf den 
südlichen Himmel. Das von Gill benutzte Instrument besteht aus einem 
Dallmeyer’schen Objective von 15.2 cm Oeffnung, welches auf einem vier 
eckigen Holzrahmen befestigt ist, der seinerseits eine mit Uhrwerk versehene 
aequatoriale Montirung besitzt. Als Sucher dient ein Fernrohr von 
7.6 cm Oeffnung und 1.4 m Brennweite. Jede Platte umfasst 36 Quadrat 
grad; bei einer Expositionszeit von einer Stunde werden die Sterne bis 
zur 9. und 10. Grösse abgebildet, so dass sich die erhaltene Karte in 
Bezug auf Helligkeit der Bonner Durchmusterung vollständig anscliliesst. 
Die Beobachtungen sind bereits über den ganzen südlichen Himmel ab 
geschlossen, und auch die enorme Arbeitsleistung, welche die Ausmessung 
der Platten und die Catalogisirung der einzelnen Sterne erfordert hat, 
ist durch Kapteyn in Groningen bereits erledigt; das Erscheinen des 
ersten photographischen Himmelsatlasses steht in nächster Zeit zu erwarten. 
Die Unmöglichkeit, die von Chacornac in Paris begonnene Map 
pirung der ekliptischen Region des Himmels in gleich umfangreicher Weise 
auf die in der Milchstrasse gelegenen Theile auszudehnen, veranlasste die 
Gebrüder Henry, zu diesem Zwecke die Photographie als Hülfsmittel 
zu verwenden. Selbst geschickte Mechaniker und Optiker, vermochten 
sie nach eigenem Ermessen ihre Apparate herzustellen, unterstützt durch 
das Interesse, welches der Director der Pariser Sternwarte, Mouchez, 
ihren Bestrebungen entgegenbrachte, und nicht zum mindesten durch die 
Munificenz der französischen Regierung. Sie construirten zuerst ein für 
die chemisch wirksamen Strahlen geschliffenes Objectiv von 16 cm Oeff-
	        
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