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III. Geschichte der Himmelsphotographie.
Die einzelnen Gebiete des Himmels sind zonenweise an die verschie
denen Sternwarten vertheilt worden; es ist bei dieser Vertheilung die
geographische Breite der letzteren berücksichtigt worden, soweit dies
nach Massgabe der Lage der Sternwarten möglich war, da es bei photo
graphischen Aufnahmen noch wichtiger ist als bei optischen Beobachtungen,
in möglichst grossen Höhen über dem Horizonte zu arbeiten. Die Berück
sichtigung dieses Umstandes geht aus dem folgenden Verzeichniss der be
theiligten Sternwarten und der ihnen zugewiesenen Zonen hervor.
Zonen-Declin.
Sternwarten Geogr. Breite
+ 90°
bis
+ 65°
Greenwich
+ 51°
+ 64
»
+ 55
Rom
+ 42
+ 54
»
+ 47
Catania
+ 37
4- 46
»
+ 40
Helsingfors
4 - 61
+ 39
»
+ 32
Potsdam
-}— 52
+ 31
»
—f- 25
Oxford
+ 51
+ 24
»
+ 18
Paris
+ 49
4-17
»
+ 11
Bordeaux
+ 45
+ 10
+ 5
Toulouse
4 - 43
+ 4
»
— 2
Algier
4 - 36
— 3
»
— 9
San Fernando
4- 36
— 10
»
— 16
Tacubaya
4- 19
— 17
»
— 23
Santiago
— 33
— 24
»
— 31
La Plata
— 34
— 32
»
— 40
Rio de Janeiro
— 23
— 41
»
— 51
Cap der guten Hoffnung
— 34
— 52
»
— 64
Sydney
— 34
— 65
»
— 90
Melbourne
— 38
Die Vorarbeiten, welche in grossem Umfange für die Ermöglichung
der Herstellung der photographischen Himmelskarte erforderlich waren,
haben naturgemäss eine beträchtliche Erweiterung der Kenntnisse in
diesem Zweige der Astrophysik herbeigeführt; dieselben sind in anderen
Theilen dieses Buches verwerthet worden. Von noch grösserer Bedeutung
dürfte der Umstand sein, dass durch die Betheiligung an der gemein
schaftlichen Arbeit eine beträchtliche Zahl von Astronomen in den Besitz
vorzüglicher und wichtiger photographischer Instrumente gelangt ist,
die nun auch zu anderen als den speciell vorgesehenen Zwecken Ver
wendung finden und bis jetzt zahlreiche wichtige Resultate geliefert haben,
deren einzelne Besprechung weiter unten folgen wird. Ueberhaupt hat
die gesammte Anwendung der Photographie in der Astronomie durch das