Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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III. Geschichte der Himmelsphotographie. 
verschiedensten Curven. Derartige Gebilde aber haben zweifellos keine 
reelle Grundlage. Sie entstehen stets bei durch Zufall vertheilten Scheib 
chen, deren Durchmesser nicht viel kleiner als die mittleren Distanzen 
sind. So kann man sie sehr schön auf Steinplatten zu Beginn eines 
Regens beobachten. Auch der Atlas der Bonner Durchmusterung zeigt 
in den dichtesten Partien, wo die eben ausgesprochene Bedingung erfüllt 
wird, die Kettenbildung. Sobald man Aufnahmen von der Milchstrasse 
in grösseren Refractoren macht, verschwindet die Erscheinung vollständig, 
weil dann die Scheibchen im Verhältniss zu den Distanzen klein werden 
und damit das physiologische Bedürfniss zur Aneinanderreihung ver 
schwindet. Die Wahrscheinlichkeit für die Realität von Sternketten in 
der Milchstrasse würde gewinnen, wenn nicht beliebige Figuren der 
Ketten oder Schnüre vorhanden wären, sondern ganz bestimmte, z. B. 
geradlinige. Nun giebt es allerdings auch derartige, nicht allzu will 
kürlich gekrümmte, von denen besonders eine bei 18M0 m — 20° sehr 
auffallend ist. Hier befindet sich eine nur wenig gekrümmte, sich Uber 
mehrere Grad hin erstreckende Kette hellerer Sterne, an deren einem 
Ende als Fortsetzung eine sternleere Linie von ähnlicher Länge sich 
ansetzt, so dass allerdings ohne Weiteres der Eindruck entsteht, als wenn 
eine Reihe von Sternen sich fortbewegt und eine Lücke hinterlassen hätte. 
Dazu kommt noch, dass gerade an dieser Stelle der Milchstrasse eine 
Neigung zur Bildung von sternleeren Canälen herrscht, die in entschie 
dener Beziehung zu einer fast ganz sternleeren Stelle stehen. 
Bei dieser Kette fällt es allerdings sehr schwer, sich dem Eindrücke 
einer reellen Grundlage der Erscheinung zu entziehen, und doch möchte 
ich dies thun. Man muss eben bedenken, dass eine Gruppirung, die für 
sich betrachtet ohne allen Zweifel als durch inneren Zusammenhang ge 
geben erscheint, bei der ganz enorm hohen Zahl der vorhandenen Möglich 
keiten noch durchaus unter das Gesetz des Zufalls fallen kann. 
Wenngleich photometrische Ergebnisse in Betreff der Fixsterne 
nicht in den Rahmen dieses Buches gehören, so mögen doch der Voll 
ständigkeit halber die wichtigsten auf photographischem Wege erlangten 
hier Erwähnung finden. Welche Leistungen man auf dem Gebiete der 
Fixsternphotometrie von der Anwendung der Photographie berechtigter- 
massen erwarten darf, ist bereits in dem Capitel über die photogra 
phische Photometrie auseinandergesetzt worden. 
Von positiven Ergebnissen liegen auf diesem Gebiete bisher nur wenige 
vor. Als erstes dieser Art ist die photographische Durchmusterung von 
Pickering zu betrachten, die jedoch nicht dazu herangezogen werden
	        
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