Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die Nebelflecken. 
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dass also die Nebelmaterie eine Art von Kugelschale bildet, die an einer 
Stelle eine ganz ausserordentlich starke Verdichtung hat, deren innere 
Structur unseren Sinnen regellos erscheint. 
Auf der nordwestlichen Seite des inneren Theiles sind sehr charak 
teristische Anordnungen der Nebelmaterie zu bogenförmigen Gebilden 
vorhanden, und diese Bogen oder Strahlen treffen so auffallend in ihren 
Endpunkten mit schwachen Sternen zusammen, dass kaum an einer 
physischen Verbindung dieser Objecte mit den betreffenden Sternen ge- 
zweifelt werden kann. Aber auch für andere Sterne lässt sich ein sol 
cher Zusammenhang mit dem Nebel nachweisen. Im Gegensätze zu den 
directen Beobachtungen, die infolge einer Contrastwirkung die nächste 
Umgebung der Trapezsterne als nebelfrei erscheinen lassen, befindet sich 
gerade das Trapez in einem hellen und dichten Theile des Nebels, ebenso 
einige andere helle Sterne. Durch successive Verminderung der Expositions 
zeit lassen sich nun leicht Aufnahmen hersteilen, welche nur noch die hell 
sten Theile des Nebels schwach angedeutet zeigen, und die dann sichtbar 
werdende Form dieser hellsten Theile lässt ohne Weiteres ihre directe Ver 
bindung mit den betreffenden Sternen erkennen. Dasselbe gilt auch für den 
in unmittelbarer Verbindung mit dem Orionnebel stehenden Nebel Messier 43, 
dessen Hauptstern diesem Nebel deutlich erkennbar physisch angehört. 
Beim Orionnebel ist es auch zum ersten Male möglich gewesen, die 
Exactheit der photographischen Methode in Anwendung zu bringen. Ich 
habe eine Ausmessung dieses Nebels in der Art versucht, dass ich die 
Positionen einer Anzahl hervorragender Punkte, als Maxima der Helligkeit 
oder Dunkelheit, geometrische Mitten von Nebelknoten, Ecken, Einbuch 
tungen u. s. w., bestimmt habe. Die wiederholte Ausführung dieser 
Messungen hat ergeben, dass sich über 150 solcher Punkte mit einem 
w. Fehler von unter 1" festlegen lassen, und es ist die Hoffnung vor 
handen, dass die so ermittelten Positionen nach einem allerdings wohl 
erst sehr langen Zeiträume als Grundlage zur Ermittelung systematischer 
Bewegungen im Nebel zu dienen und damit einen weiteren Fortschritt 
in der Erkenntniss seiner Natur zu bringen vermögen. 
Einen ganz ausserordentlich complieirten Bau zeigen die Aufnahmen 
des Nebels um Argus, welche Gill mit dem 13zölligen photographischen 
Refractor der Cap-Sternwarte unter Anwendung von Expositionszeiten 
bis zu 25 Stunden erhalten hat. Die Nebelmassen bedecken eine Fläche 
von ungefähr 4 Quadratgrad und sind in einer Weise angeordnet, dass 
es ganz unmöglich ist, durch Beschreibung ein Bild dieses Nebels zu 
geben. Er zerfällt in zwei durch einen dunklen, fast ganz nebelfreien 
Canal getrennte Theile, von denen der hellere und kleinere Tlieil ziemlich 
scharf begrenzt erscheint und annähernd die Form eines Dreiecks besitzt.
	        
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