Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die optischen Theile der photographischen Instrumente. 
23 
dem Pantographen anbringen lassen, durch welche automatisch die Ver 
stellung des Gravirstiftes bei Drehung der Schrauben des Mikrometers am 
Mikroskope erfolgt, wodurch grössere Geschwindigkeit des Gravirens und 
gleichzeitig grössere Fehlerfreiheit zu erzielen sein würde. 
Die optischen Theile der photographischen Instrumente. 
An die optischen Theile der zur Aufnahme von Himmelskörpern 
bestimmten astronomischen Instrumente müssen theilweise ganz andere 
Anforderungen gestellt werden, als an diejenigen der zur directen Beob 
achtung verwendeten. Die Gründe hierfür beruhen tlieils auf den speci- 
tischen Unterschieden zwischen den beiden Beobachtungsmethoden, theils 
auf den individuellen Unterschieden zwischen der Lichtempfindlichkeit 
der photographischen Platte und derjenigen der Retina unseres Auges; 
schliesslich bleibt nicht ohne Einfluss der Umstand, dass für die entgegen 
stehenden Beobachtungsmethoden Lichtstrahlen sehr verschiedener Wellen 
länge in Frage treten. 
Es soll nun in der folgenden Betrachtung zunächst vorausgesetzt 
werden, dass die optischen Theile des photographischen Fernrohrs eine 
ideale Vollkommenheit besitzen, dass sie also frei sind von Lichtverlust 
durch Reflexion und Absorption, und dass sie völlig achromatisch und 
frei von sphärischer Aberration sind. Es wird dann unsere Hauptaufgabe 
sein, die Abweichungen von diesen idealen Eigenschaften einzeln als 
Fehlerquellen zu untersuchen. 
Bei dem idealen Objective — Spiegel brauchen hierbei nicht beson 
ders unterschieden zu werden, da für sie unter bekannter Veränderung 
der Elemente dasselbe gilt wie für Objective — wird in einer durch den 
Brennpunkt gehenden Kugelfläche, deren Centrum im Hauptpunkte des 
Objectivs liegt, ein Bild einer begrenzten Stelle des Himmelsgewölbes 
erzeugt, welches dem Objecte völlig ähnlich ist; der Winkelabstand zweier 
Punkte des Himmels ist genau durch den Winkelabstand der Bildpunkte, 
gerechnet vom Hauptpunkte an, gegeben. Nimmt man nun ein Bild des 
Himmels auf einer ebenen photographischen Platte auf, welche die Focal- 
fläche des Objectivs in der Hauptaxe tangirt, auf letzterer also senkrecht 
steht, so ist das Bild auf der Platte entstanden durch Central-Projection 
einer Kugelfläche auf die Tangentialebene. Das Bild auf der Platte er 
scheint also nur dann als ein getreues und ähnliches, wenn die Betrach 
tung oder Messung mittels eines Winkelinstrumentes von einem Punkte 
aus geschieht, welcher sich in einer der Brennweite des Objectivs ent 
sprechenden Entfernung senkrecht über dem Mittelpunkte der Platte be 
findet. Misst man dagegen Distanzen auf der Platte, wie dies meistens
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.