Die optischen Theile der photographischen Instrumente.
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dem Pantographen anbringen lassen, durch welche automatisch die Ver
stellung des Gravirstiftes bei Drehung der Schrauben des Mikrometers am
Mikroskope erfolgt, wodurch grössere Geschwindigkeit des Gravirens und
gleichzeitig grössere Fehlerfreiheit zu erzielen sein würde.
Die optischen Theile der photographischen Instrumente.
An die optischen Theile der zur Aufnahme von Himmelskörpern
bestimmten astronomischen Instrumente müssen theilweise ganz andere
Anforderungen gestellt werden, als an diejenigen der zur directen Beob
achtung verwendeten. Die Gründe hierfür beruhen tlieils auf den speci-
tischen Unterschieden zwischen den beiden Beobachtungsmethoden, theils
auf den individuellen Unterschieden zwischen der Lichtempfindlichkeit
der photographischen Platte und derjenigen der Retina unseres Auges;
schliesslich bleibt nicht ohne Einfluss der Umstand, dass für die entgegen
stehenden Beobachtungsmethoden Lichtstrahlen sehr verschiedener Wellen
länge in Frage treten.
Es soll nun in der folgenden Betrachtung zunächst vorausgesetzt
werden, dass die optischen Theile des photographischen Fernrohrs eine
ideale Vollkommenheit besitzen, dass sie also frei sind von Lichtverlust
durch Reflexion und Absorption, und dass sie völlig achromatisch und
frei von sphärischer Aberration sind. Es wird dann unsere Hauptaufgabe
sein, die Abweichungen von diesen idealen Eigenschaften einzeln als
Fehlerquellen zu untersuchen.
Bei dem idealen Objective — Spiegel brauchen hierbei nicht beson
ders unterschieden zu werden, da für sie unter bekannter Veränderung
der Elemente dasselbe gilt wie für Objective — wird in einer durch den
Brennpunkt gehenden Kugelfläche, deren Centrum im Hauptpunkte des
Objectivs liegt, ein Bild einer begrenzten Stelle des Himmelsgewölbes
erzeugt, welches dem Objecte völlig ähnlich ist; der Winkelabstand zweier
Punkte des Himmels ist genau durch den Winkelabstand der Bildpunkte,
gerechnet vom Hauptpunkte an, gegeben. Nimmt man nun ein Bild des
Himmels auf einer ebenen photographischen Platte auf, welche die Focal-
fläche des Objectivs in der Hauptaxe tangirt, auf letzterer also senkrecht
steht, so ist das Bild auf der Platte entstanden durch Central-Projection
einer Kugelfläche auf die Tangentialebene. Das Bild auf der Platte er
scheint also nur dann als ein getreues und ähnliches, wenn die Betrach
tung oder Messung mittels eines Winkelinstrumentes von einem Punkte
aus geschieht, welcher sich in einer der Brennweite des Objectivs ent
sprechenden Entfernung senkrecht über dem Mittelpunkte der Platte be
findet. Misst man dagegen Distanzen auf der Platte, wie dies meistens