30 I. Die Herstellung und Verwertliung von Himmelsaufnahmen.
photographischer Objective von grösster Bedeutung. Man hat bei den
ersten Versuchen in der Himmelsphotographie häufig die für optische
Strahlen achromatisirten Objective benutzt und damit in Bezug auf Licht
stärke nur sehr unvollkommene Resultate erzielt. Nehmen wir als Bei
spiel den Schröder’schen Refractor von 12 Zoll Oeffmmg, der sich im
Besitze des Potsdamer Observatoriums befindet, und dessen Objectiv für
directe Beobachtung ganz vorzüglich ist.
Die Strahlen sind annähernd für D und F vereinigt; für die übrigen
Wellenlängen haben die Abstände der Brennweiten von diesem Ver
einigungspunkte folgende Werthe, wobei der letzte Werth für He nicht
direct beobachtet, sondern aus den anderen durch Extrapolation abgeleitet ist.
W. L.
Diff.
W. L.
Diff.
mm
mm
680
+ 3.6
CD
QO
0
C 656 »
4 - 2.4
473 »
4 - 2.0
610 »
+ 0.2
445 »
4 " b*3
573 »
— 0.6
Hy 434 »
4 - 8.2
544 »
— 1.6
Hö 410 »
-4 16.3
520 »
— 1.9
He 397 »
4 - 22
498 »
— 0.7
Wie man sieht, ist die Vereinigung der optisch wirksamsten Strahlen,
von der Wellenlänge 620 (ip an bis etwa 475 fj.fi, eine sehr gute. Die Maximal
empfindlichkeit der photographischen Platten liegt bei Hy\ wollte man
das Objectiv für photographische Aufnahmen benutzen, so müsste man
zunächst die Platte um 8 mm hinter den optischen Brennpunkt versetzen;
dann aber blieben noch für die übrigen wirksamen Strahlen von F an weit
ins Ultraviolette hinein grosse Brennweitendifferenzen übrig, für F 8 mm, für
He 14 mm und für die äussersten Strahlen im Ultraviolett jedenfalls Werthe
bis zu 30 mm. Diesen Abständen entsprechen chromatische Abweichungs-
nun mm
kreise von resp. 0.44, 0.9 und nahe 2 mm Durchmesser, d. h. die resul-
tirenden Bilder von Sternen sind überhaupt nicht mehr als kleine Scheib
chen mit angebbarem Durchmesser zu bezeichnen, sondern sie stellen
selbst bei geringen Intensitäten stets grosse Scheiben dar mit allmäh
lichem Lichtabfall von der Mitte nach den Rändern hin. Wegen der
Verbreitung des Lichtes über diese grossen Scheiben ist natürlich die
photographische Lichtstärke sehr vermindert, und auch die Einstellungs
genauigkeit ist selbstverständlich eine geringe.
Der ausserordentliche Vorzug, den ein gut photographisch acliro-
matisirtes Objectiv besitzt, erhellt aus der vergleichsweisen Betrachtung der
Verhältnisse bei dem 13zölligen Objective des Potsdamer Photographischen
Refractors. Bei demselben sind die Strahlen von der Wellenlänge