Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

Die optischen Theile der photographischen Instrumente. 
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Von wesentlicher Bedeutung bei photographischen Objectiven sind 
die Lichtverluste durch Reflexion und Absorption; sie sind be 
deutender als bei optischen Objectiven, einmal, weil sowohl die Reflexion 
als auch die Absorption für die brechbareren Strahlen stärker ist als für 
die weniger brechbaren, dann aber auch, weil bei gewissen photo 
graphischen Objectiven häufig mehr als zwei Linsen in Anwendung 
kommen. 
Nach der Fresnel’sehen Reflexionstheorie wird die Intensität eines 
Lichtstrahles nach dem senkrechten Durchgänge durch eine ebene Tren 
nungsfläche zweier Medien durch Reflexion vermindert auf die Grösse 
wo n den Brechungscoefficienten zwischen den beiden Medien bedeutet. 
Empirisch ist festgestellt worden, dass für Glasoberflächen dieses Gesetz im 
allgemeinen nur unmittelbar nach der Politur gültig ist, und dass all 
mählich nicht unbeträchtliche Abweichungen eintreten, und zwar meistens 
im Sinne einer Vermehrung des Reflexionsvermögens. Diese Erscheinung 
ist jedenfalls durch chemische Aenderungen der Oberflächen zu erklären; 
sie hat im Gefolge, dass ohne directe Untersuchung das Reflexionsver 
mögen der Oberflächen von Glaslinsen nicht genau angegeben werden kann. 
Der allgemeine Ausdruck für den Lichtverlust durch Reflexion bei be 
liebigem Einfallswinkel </> und entsprechendem Brechungswinkel ip lautet: 
J = 1 sin 2 (<p —dp r | cos 2 (<? + # ] 
1 " sin 2 (r/) -f- lp) |_ COS 2 (f/) — lp)y 
der bei senkrecht auffallendem Lichte für r/> = ip = 0 in den obigen 
einfachen Ausdruck übergeht, der nur noch den Brechungscoefficienten 
enthält. Aus dieser Form ist zu ersehen, dass bis tp = 30° nur eine sehr 
geringe Vergrösserung des Reflexionsvermögens eintritt, dass man also 
bei Objectiven, bei denen dieser Winkel wohl niemals überschritten wird, 
stets mit senkrechtem Einfall der Strahlen rechnen darf. 
Bezeichnet man nun die Reflexionscoefficienten verschiedener Glas 
arten mit r h r->, r ;i . . . ., so ist der Betrag des Lichtes nach dem Durch 
gänge durch ein Objectiv, welches aus mehreren nicht miteinander ver 
kitteten Linsen besteht, 
JW o ( 1 -r 0 2 (l-r 2 ) 2 (j-r 3 )2 
Als Beispiel nehmen wir die Glassorten an, welche beim Objectiv 
des Potsdamer Photographischen Refractors verwendet worden sind, bei 
denen die Brechungscoefficienten für mittlere photographische Strahlen 
für Flint 1.637 und für Crown 1.532 betragen. Die entsprechenden
	        
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