40 I- Die Herstellung und Verwerthung von Himmelsaufnahmen.
mit zunehmender Distanz von der optischen Axe; es wird aber besser
sein, diesen Punkt im Zusammenhänge mit der Grössenbestimmung der
Sterne auf photographischem Wege zu betrachten.
Infolge der regelmässigen Reflexionen an den Flächen eines Ob-
jectives entsteht eine Anzahl von theils virtuellen, tlieils reellen Bildern,
von denen indessen nur die letzteren von Bedeutung sind, und zwar im
allgemeinen auch nur diejenigen, die nicht allzu weit von dem Brennpunkte
entfernt liegen.
Diese letzteren sind stets durch zweifache Reflexion entstanden und
daher so lichtschwach, dass sie bei optischen Untersuchungen ohne Be
tracht sind, anders allerdings bei photographischen, speciell bei Sonnen
aufnahmen, wo sie leicht störend durch Schleierbildung wirken.
Es ist daher von Wichtigkeit, bei der Bestellung von Objectiven zu
astronomischen Aufnahmen, besonders aber bei solchen zu Aufnahmen der
Sonne, den Optiker auf diesen Punkt aufmerksam zu machen, damit die
Krümmungsradien der Flächen so gewählt werden, dass die durch doppelte
Reflexion entstandenen Bilder möglichst weit vom Hauptbilde entfernt
liegen. Zur Beurtheilung der Verhältnisse genügt eine einfache Betrach
tung, welche mir Herr Wilsing freundlichst zur Verfügung gestellt hat
Der leuchtende Punkt A (Fig. 7) befindet sich im Abstande a von der
Fläche B, deren Krümmungsradius if, sei. Das Brechungsverhältniss beim
Eintritt des Lichtes in die Fläche B sei n\ ist dann d { der Abstand des
Vereinigungspunktes der gebrochenen Strahlen von D, BI) = d x , so ist
! naB {
(1 = [ n —\)a—R v '
Findet jetzt an der Fläche C Reflexion statt, und bezeichnet man
mit d, den Abstand des Vereinigungspunktes der reflectirten Strahlen von
der Fläche C, mit i ? 2 den Krümmungsradius der letzteren und mit 5 den
Abstand der Flächen B und C , so wird
di— s + d t ~ R t - 2 (d,— s) + Ri '