Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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I. Die Herstellung und Yerwerthung von Himmelsaufnahmen. 
Für die Aufnahme der in Frage stehenden Objecte sind also Objective 
nur mit grosser Brennweite — auch bei Benutzung eines Vergrösserungs- 
apparates — zu wählen, und es ist überhaupt zu bedenken, dass mit 
Ausnahme der Sonnenaufnahmen Photographien der übrigen Objecte in 
unseren Breiten und bei den üblichen Höhenlagen der Sternwarten nur 
selten Erfolg haben werden. 
3) Die Dimensionen der Objective zur Aufnahme der Fix 
sterne. 
Wie schon bemerkt, ist für Aufnahmen punktförmiger Objecte zur 
Erzielung möglichster Lichtstärke eine möglichst enge Vereinigung der 
Strahlen im Bildpunkte erforderlich. Wir haben ferner gesehen, dass 
der Erfüllung dieser Forderung der Einfluss hauptsächlich der sphä 
rischen Aberration und, wie später gezeigt werden wird, der Luftunruhe 
entgegenwirkt. In ersterer Hinsicht ergab sich als Regel, die Oeffnung 
im Verhältniss zur Brennweite nicht zu gross zu nehmen, weil dann der 
Lichtgewinn durch die grössere Oeffnung infolge der weniger engen 
Vereinigung nahezu wieder verloren wird. In zweiter Hinsicht ergiebt 
sich naturgemäss die Wahl einer nicht zu grossen Brennweite, weil sonst 
die Schwankungen der Bilder linear zu gross ausfallen. Es hält schwer, 
hiernach eine bestimmte Regel für die Wahl der Objective aufzustellen, 
da unberechenbare Factoren: Luftunruhe, Güte der Objective u. s. w. mit- 
wirken. Nach meinen Erfahrungen werden für mittlere Luftzustände 
Objective von 20 bis 30 cm Oeffnung und 3 bis 4 m Brennweite für Fix 
sternaufnahmen die relativ lichtstarksten sein. 
Will man Fixsternaufnahmen zu Messungszwecken anfertigen, bei 
denen es auf äusserste Lichtstärke nicht ankommt, z. B. Aufnahmen hellerer 
Sternhaufen wie Plejaden, Praesepe u. s. w., so empfiehlt es sich, hierfür 
Objective mit kleiner Oeffnung — 10 bis 15 cm — aber etwa 3 bis 4 in 
Brennweite anzuwenden, weil man hiermit die kleinsten Scheibchen er 
halten wird. 
Für Aufnahmen enger Doppelsterne — unter 2 " bis 3 " Distanz — 
sind dieselben auch nicht mehr geeignet; man muss alsdann Vergrösscrungs- 
apparate anwenden, wird damit aber nur bei exceptionell guter Luft brauch 
bare, d. h. messbare Aufnahmen erhalten. 
Von grösster Wichtigkeit bei allen cölestisehcn Aufnahmen ist eine 
genaue Focussirung* der Platten. Da nun die Focalweite der Instrumente 
mit der Temperatur veränderlich ist, so muss die Lage der Brennfläche 
bei verschiedenen Temperaturen ermittelt werden, und wenn man diese 
zeitraubende Arbeit nicht beinahe jeden Tag ausführen will, ist eine feine
	        
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