Full text: Die Photographie der Gestirne ([Text])

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I. Die Herstellung und Yerwerthung von Hinmielsaufnahmen. 
Für ein gegebenes Verliältniss von Oeifnung zu Brennweite ist der 
Eintritt der Verschleierung bei ebenfalls gegebener Plattenempfindlichkeit 
an eine bestimmte Expositionsdauer gebunden. Für punktförmige Ab 
bildung erhält man nun ceteris paribus bei grösseren Dimensionen grössere 
Lichtstärke, d. h. man erhält bei der durch die Verschleierung gebotenen 
Grenze der Expositionszeit schwächere Sterne, es lässt sich also die Grenze 
für die Aufnahme schwächerer Sterne hinausschieben, bis in der Praxis bei 
Keflectoren durch die Dimensionen selbst oder bei Refractaren durch den 
Lichtverlust durch Absorption eine neue Grenze gegeben ist. 
Bei der Abbildung von Objecten mit Flächenausdehnung (Nebelflecken) 
ist aber die Grenze künstlich nicht verschiebbar; sie ist in der Natur 
gegeben und liegt da, wo der Contrast zwischen Helligkeit des Objects 
und der des Himmelshintergrundes nicht mehr merklich ist, wenn also 
das Verliältniss der Intensitäten von Himmelsgrund plus Object zum 
Himmelsgrunde allein sich nicht mehr auf der Platte abbildet; es treten 
genau dieselben Verhältnisse ein, wie wir sie später bei den Versuchen 
zur Aufnahme der Corona ausserhalb der totalen Sonnenfinsternisse 
kennen lernen werden. 
Die Construction des Fernrohrs selbst spielt hierbei gar keine Bolle, 
da hierdurch nur die absolute Flächenhelligkeit, nicht aber das obige 
Verliältniss geändert wird. 
Bei den jetzigen lichtstärksten Instrumenten für Flächenabbildungen, 
den Euryskopen und den Spiegelteleskopen mit kurzer Brennweite, tritt 
nun selbst in den dunkelsten Nächten bei Expositionszeiten von mehreren 
Stunden eine merkliche Verschleierung der Platten ein, infolge deren z. B. 
die Grenzen schwacher und ausgedehnter Nebelflecke zweifellos bereits 
eingeengt werden. Hier kann nun weder Vermehrung der Expositionszeit 
noch grössere Plattenempfindlichkeit oder Vergrösserung der Dimensionen 
helfen; das einzige Mittel besteht in der Eliminirung eines Theiles der 
Atmosphäre durch Aufstieg in grössere Höhen, doch ist bekanntlich auch 
dem bald eine Grenze gesetzt. Es hat daher den Anschein, als ob ein 
wesentlicher Fortschritt in dieser Richtung nicht mehr möglich sei.
	        
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