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I. Die Herstellung und Verwerthung von Himmelsaufnahmen.
verbunden und lässt sich auf den Schienen des Lagers B um etwa
1 1 / 4 in verschieben; die Verschiebung erfolgt durch den Trieb K. Der
ganze verschiebbare Theil der Camera ist durch das Gewicht p aus-
balancirt. Das obere Ende des Fernrohrs besteht aus einem durch den
Trieb % bewegbaren Auszuge, welcher den Momentverschluss bei i, die
Fadenplatte und das Vergrösserungssystem enthält. Letzteres ist ausser
dem durch den Trieb z! noch für sich verschiebbar.
Der Spiegel des unten aufgestellten Heliostaten kann durch die auf
beiden Seiten des ltohres liegenden Leitstangen s und s' von der Camera aus
in Rectascension und Declination bewegt werden, behufs Einstellung des
Sonnenbildes auf die Mitte der Platte. Ausserdem greift bei u die Trans
missionsstange des Uhrwerks M in die Kectascensionstriebstange durch
sogenannte Planetenräder ein und bewirkt die Drehung des Spiegels um
die Stundenaxe.
Die genauere Einrichtung des Heliostaten ist aus der Fig. 14 ersicht
lich. Die Stundenaxe befindet sich in der Büchse B , die einen Theil
des gusseisernen Gestelles G bildet, welches mit den Correctionsschrauben
s, s, und s„ für Azimuth und Höhe versehen ist. Der Bügel z mit den
Lagern für die Declinationsaxe ist mit der Stundenaxe fest verbunden.
Die Declinationsaxe selbst trägt die Dose cid, welche den Spiegel enthält;
ihre Zapfen sind durch ein Aufsatzniveau nivellirbar hergestellt. Der
Declinationskreis D ist nur so weit getheilt, wie dies für die Declinationen
der Sonne erforderlich ist, eine nicht zu empfehlende Einrichtung, da
hierdurch die Benutzung des Instrumentes für andere Gestirne erschwert
ist. Der Stundenkreis A ist vollständig getheilt.
Die Bewegung des Uhrwerks wird durch die Stange S in Verbindung
mit einer Schraube ohne Ende auf den Zahnkranz w übertragen; bei K
befindet sich die Klemme für die Stundenaxe. Eine Drehung der Stange S
von der Camera aus ertheilt dem Spiegel eine Feinbewegung, auch wenn
das Uhrwerk im Gange ist. Die Feinbewegung in Declination erfolgt
durch die Stange T und durch Vermittelung der Zahnräder r, r, und r„.
Der Deckel C des Spiegels enthält in der Mitte eine kleine Oeffnung,
welche für gewöhnlich durch einen Schieber geschlossen ist; durch
einen leisen Zug an der Schnur l, von der Camera aus, wird diese
Oeffnung frei gelegt, und die geringe durch sie auf den Spiegel fallende
Menge Licht genügt vollständig zur Einstellung des Sonnenbildes. Die
Bestrahlung des ganzen Spiegels durch die Sonne kann also bis ganz
kurze Zeit vor der Exposition verhindert werden; wenige Secunden vor
letzterer wird erst der ganze Deckel durch einen stärkeren Zug an der
Schnur l geöffnet und sofort nach der Exposition geschlossen, so dass
nur ganz minimale Erwärmungen des Spiegels stattfinden können.