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eines Uhrmachers, dessen Ungeschicklichkeit ihn fast erwerb
los gemacht hatte, der aber eben deßhalb am besten für
mich erschien, nämlich am willfährigsten, sich auch schwach
belohnten Arbeiten zu unterziehen, mit dieser Hülfe brachte
ich einen Sertanten von Mahagoniholz mit eingelegtem
Rande von Elfenbein und einem festen Fernrohre zu Stande;
er wurde an einer im Fenster zu befestigenden Säule auf
gestellt und ein Lothfaden zeigte unmittelbar die Theilun
gen, die ich mit hinreichendem Fleiße auf den Elfenbeinrand
auftrug. Die Uhr wurde von ihrem Schlagwerke befreit;
den Ort, wo dieser Apparat aufgestellt wurde, fand ich in
dem Hause eines Freundes Helle. Dieser unterrichtete junge
Mann war eine höchst wünschenswerte Bekanntschaft für
mich, so wie auch ihm mein Eifer für die Astronomie will
kommen war. Wir setzten nun den Apparat in den besten
Zustand, dessen er fähig war, und wurden durch das Ver
gnügen belohnt, welches uns eine gelungene Zeitbestimmung
gewährte. Ich erstaunte über die erreichbare Schärfe, in
dem ich eine weit geringere von meinem Apparate erwartet
hatte; aber eine Frucht von weit größerem Werthe als
diese Schärfe, war die Fertigkeit in der Ausführung trigo
nometrischer Rechnungen, die ich dadurch erwarb. Als es
einmal gelang, den Eintritt eines Hellen Sterns am dunkeln
Mondrande durch mein schwaches Fernrohr zu unterscheiden,
erwartete ich mit Ungeduld die Kenntniß fremder Beobach
tungen derselben Erscheinung, welche endlich auch die mo
natliche Korrespondenz und das astronomische Jahrbuch
brachten. Jetzt mußte der Mittagsunterschied von Bremen
meiner Beobachtung gemäß bestimmt werden; ich mußte
mich also den Rechnungen hingeben, zu welchen Bohnen
berger eine so genügende und deutliche Vorschrift enthielt.