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und Sicherheit, welche jeden seiner Schritte begleitete, darin
Ausgezeichnetes geleistet hat, war damals auch für das wis
senschaftliche Leben Bremens Von der größten Bedeutung.
Er betheiligte sich namentlich lebhaft an den wissenschaft
lichen Vorlesungen, die an dem kurze Zeit vorher gegrün
deten Museum in Bremen gehalten wurden. Dadurch hatte
er auch Bessel's Aufmerksamkeit erregt, und dieser brannte
vor Begierde, Olbers persönlich bekannt zu werden. Nun
fand Bessel in einem Supplementbande des Bode'schen Jahr
buches die schon älteren Beobachtungen Harriot's und
Torporley's des Cometen von 1607, desselben Cometen,
den man jetzt den Hal ley ' sch e n nennt. Bessel's astronomi
sche Kenntnisse waren jetzt nach erst zweijährigem Studium
schon so weit vorgeschritten, daß er es unternehmen konnte,
nicht allein diese Beobachtungen zu reduciren, sondern auch die
Bahn des Cometen zu berechnen, wobei Lalande und die be
rühmte Abhandlung von Olbers über die leichteste Methode,
die Bahnen der Cometen zu bestimmen, seine Führer waren.
Diese Arbeit war es, die Bessel zuerst mit Olbers in Be
rührung brachte, und er erzählt die Entstehung dieser Be
kanntschaft folgendermaßen: „Als ich meine Arbeit über den
Cometen von 1607 beendigt und sauber geschrieben zu
Papier gebracht hatte, faßte ich mir ein Herz, schnitt
Olbers, den ich eine Straße langsam hinab gehen sah,
durch Betretung einer Nebenstraße und größere Eile den
Weg ab und bat ihn um die Erlaubniß, ihm einen gerin
gen astronomischen Versuch, den ich gewagt hätte, vorlegen
zu dürfen. Ich erhielt diese Erlaubniß und Olbers erhielt
dagegen eine Stunde später meine Abhandlung. Dieß er
eignete sich an einem Sonnabend, den 28. Juli 1804 (Bessel
war also damals 20 Jahre alt); am folgenden Tage, dem