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Sonntage, dessen Nachmittag Von Comptoirarbeiten frei
war, trieb mich die Unruhe über den Eindruck, den meine
Sendung auf Olbers gemacht haben möchte, zu einem wei
ten Spaziergange; und als ich gegen Abend von demselben
heimkehrte, fand ich ein Schreiben von Olbers und mehrere
Bücher Vor, die er mir sandte, weil sie mir unbekannte
Nachrichten über den Cometen enthielten." Das Schreiben
Olbers lautet so: „Mit dem größten Vergnügen habe ich
Ihre vortreffliche Abhandlung über den Cometen von 1607
gelesen. Sie giebt mir nicht nur die größten Begriffe von
Ihren ungemeinen mathematischen und astronomischen Kennt
nissen und Ihrer ausgezeichneten Geschicklichkeit in den schwer
sten Theilen des Calculs, sondern sie war mir auch an sich
äußerst interessant. Sollte ich etwas daran tadeln, so wäre
es bloß dieß, daß Sie weit mehr Zeit, Mühe und Schärfe
auf die Berechnung der Harriot'schen und Torporley'schen
Beobachtungen verwandt haben, als diese verdienen. Sie
nehmen Decimalsecunden mit, da es allenfalls hier auf
eine halbe Minute nicht ankam. Indessen wird die Arbeit,
da sie einmal vollendet ist, dadurch um so schätzbarer, und
wir wissen nun durch Ihre Unterscheidungen genau, was
aus den Harriot'schen Beobachtungen zu ziehen war. Allein
eben deßwegen darf diese Abhandlung nicht ungedruckt blei
ben und ich bitte mir Ihre Erlaubniß aus, sie Herrn von
Zach oder Herrn Bode mittheilen zu dürfen." Nach der
Anzeige von der Sendung einiger den Cometen betreffender
Bücher schließt dann der Brief: „Ihr gütiges Anerbieten,
mir zuweilen bei astronomischen Rechnungen Leizustehen,
nehme ich mit dem größten Danke an, und werde bei der
ersten vorkommenden Gelegenheit davon Gebrauch machen.
Wegen der mir oben erbetenen Erlaubniß ersuche ich um