Full text: Die mathematische Geographie (2. Theil)

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Grade erwärmt und mithin mehr verdünnt wird als. 
die Luft in der Nähe der Pole, weßhalb die schwerere 
und dichtere Luft an den Polen eine Bewegung von 
Norden nach Süden annehmen wird, um das Gleich 
gewicht wiederherzustellen. Da aber die Sonne sich 
beständig nach Westen bewegt, so wird diejenige Ge 
gend, nach welcher sich die dichtere Luft hinbewegt, 
zugleich mit der Sonne nach Westen geführt, mithin 
erhält die ganze Luftmasse eine Richtung nach dieser 
Gegend. Dadurch entsteht der allgemeine Ostwind, 
welcher in der Luft über dem großen Ocean herrscht. 
Die Lufttheile bewegen eine die andere und verbleiben 
in dieser Bewegung bis zur nächsten Rückkehr der 
Sonne, durch deren Einfluß der verlohrne Theil der 
Bewegung wieder erseht und dadurch dieser Ostwind 
immerwährend wird. Aus der Verbindung dieser 
beyden Luftströme, die zu gleicher Zeit wirken, entsteht 
der Nordostwind auf der nördlichen und der Südost- 
wind auf der südlichen Halbkugel der Erde. 
§. 2?. 
Ware die ganze Erdoberfläche mit Meer umstoßen, 
so würden diese Winde beständig und ohne Unterbre 
chung rund um die ganze Erde wehen. Da aber das 
Meer von ebenmäßigerer Temperatur als das Land, 
mithin dieses bald heißer und bald kälter als jenes ist, 
und daher die unmittelbar über ihm liegende Luft in 
einem höher» Grade verdünnt oder verdichtet und 
dadurch die dichtere Luft nach der dünnern in Bewegung 
geseht wird, um das Gleichgewicht wiederherzustellen: 
so entstehen daraus, wenn, besonders in den Gegenden 
zwi-
	        
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