Full text: Die mathematische Geographie (2. Theil)

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und zu derselben südlichen Breite an der Küste von 
Brasilien, obgleich sie selten den 28sten Grad an der 
afrikanischen Küste nordwärts vom Vorgebirge der 
guten Hofnung überschreiten. Jenseits der Grenzen 
der Passatwinde sind in beyden Hemisphären die 
Winde veränderlich, aber größtentheilö westlich oder 
XV 8 XV in nördlicher, WNW in südlicher Breite. 
Diese Winde erstrecken sich oft bis zu den Wendekrei 
sen, indeß zuweilen nur bis zum 2Osten Grade der 
Breite. 
§. 33 * 
Die wahrscheinliche Ursache dieser Veränderung 
der Passatwinde nach entgegengesetzten Richtungen 
scheint darin zu liegen, daß die innerhalb der tropi 
schen Gegenden verdünnte Luft in die Höhe gedrückt 
wird durch die von Norden und Süden kommende 
kältere und dichtere Luft und daher in eine höhere Ge 
gend der Atmosphäre hinaufsteigt, wo die reflectirteu 
Sonnenstrahlen weniger Einfluß haben, sich daselbst 
wieder vertheilt, um das Gleichgewicht wiederherzu 
stellen und dadurch an den Grenzen der gemäßigten 
Zone einen entgegengesetzten Luftstrom erzeugt, welcher 
die oben erwähnten Winde hervorbringt. Aber diese 
Beobachtung gilt nur für gewisse Jahreszeiten und 
gewisse Grenzen und ist daher nicht als allgemein anzu 
sehen , denn selbst in dem südlichen atlantischen Ocean 
und unter den nämlichen Parallelen der Breite sind 
die Winde abwechselnd und veränderlich, kommendst 
ans 80 und gehen durch alle Striche des Kompasses. 
Der Nordost-Passat bläst im atlantischen Meere mit 
einer regulären frischen Kühlung bis ungefähr ioo 
See-
	        
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