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§♦ 18 »
Will man den Mittags.- und daraus den Langen.-
unterschied zweyer Oerter finden, so kann das nicht an
ders als durch Hülfe astronomischer Beobachtungen
geschehen. An jedem der beyden Oerter beobachte man
nach jedes Ortes Uhrzeit die Verfinsterungen der Him
melskörper und die Vergleichung der Uhrzcitcn beyder
wird zeigen, welcher Ort westlich und welcher östlich
liegt und wie viel der eine östlicher oder westlicher als
der andere in Zeit liegt, woraus sich denn der Längen
unterschied ergibt (§. 17.). Die erste Art der dazu
brauchbaren Verfinsterungen sind die des Mon
des. So wie es eben erklärt worden ist, beobachte
man mehrerer Flecke Jmm- und Emerfionen (§. 140.
Astron.); wegen des Halbschattens (§. 134. Astron.)
aber können diese Beobachtungen zweifelhaft und 10"
-12" in Zeit, ja noch wohl mehr, unsicher seyn und
wenn man die Länge des Ortes der Beobachtung aus
einer einzigen Observation des Ein- und Austritts eines
Flecks herleiten wollte, so könnte der gefundene Mit-
tagsunterschied gerne 22" zu groß oder zu klein seyn
(§.142. Astron. Num. 4.). Um diese Ungewißheit
zu vermindern und den endlichen Fehler so klein als
möglich zu machen, so beobachte man mehrerer Flecke
Immersionen und berechne aus jeder den Mitiagsnn-
terschied. Aus diesen Miltagsunterschieden nehme
man das Mittel, so hat man den wahrscheinlichsten
Mittagsunterschied aus den Immersionen. Ferner
observire man so vieler Flecke Emerfionen als möglich
und nehme daraus die Mittelzahl, so hat man den.
wahrscheinlichsten Mittagsunterschied aus allen
Emer-