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ber Polhöhe um einen Grad für 15 Meilen, woraus
folgt, daß in den Gegenden, wo die Meridian
grade größer sind, dre Erde flacher und naher
beym Mittelpuncte, irr denjenigen Gegenden
aber, wo die Meridiangrade kleiner sind, die
Erde runder oder erhabener und entfernter vom
Mittelpuncte seyn müße.
Vorhin ist angeführt, daß Picard 1665 einen
Grad des Meridians durch das Pariser-Observatorium
maaß und denselben 57260 Torfen lang fand. In
den Jahren 1701 und 1702 verlängerte Johann
Dominieuö Cassini den Meridian durch das Pariser
Observatorium bis zu den Pyrenaifchen Gebirgen und
fand den südlichsten Meridiangrad in Frankreich 57097
Torsen. Im Jahre 17 r 8 verlängerten Jacob Cassini,
Maraldi und de la Hire den Meridian gegen Nor
den bis Dünkirchen und fanden den nördlichsten Grad
in Frankreich 56962 Toisen (Traité de la grandeur
et de la figure de la terre par Jaques Cassini,
Paris 1722, welche Abhandlung man auä) in den Mé
moires de Paris 1718 findet). Da zufolge dieser
Meßungen die südlichsten Grade die größten und die
nördlichsten die kleinsten waren, so folgt daraus, baß
die Erde am Acquator flach und an den Polen erhaben,
mithin der Aequator-Durchmeßer kleiner als der Po
lar-Durchmeßer wäre, also die Erde eine Figur hätte,
welche der von Newton bestimmten sphäroidischen
Gestalt, welche fich auf die Theorie der Schwere und
auf sichere Erfahrungen über die Zunahme der Lange
des Pendels vom Aequator nach den Polen gründet,
ganz entgegengesetzt war.
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