Full text: Die mathematische Geographie (2. Theil)

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Am 21fielt Juny ist die Sonne 23°28' nordwärts 
vom Zenirh und dem Aequalor und ihre Mittagshöhe, 
vom Nordpuncte des Horizonts gerechnet, betragt 
SS 90°- 23 0 28' =2 66° 32'. Am 21 sten December 
befindet sich die Sonne 23° 28' südwärts vom Aequa- ^ 
tor und Zenith und hat 66° 32' Mittagshöhe, vom 
Südpuncte des Horizonts angerechnet. 
6) Da man nun diejenige Zeit Sommer nennt, wo 
die Sonne in dem einen Sonnenwender oder Sonnen- 
stillstandS-Puncte ihre größte Mittagshöhe hat und 
Winter diejenige Zeit, wann die Sonne in dem andern 
Sonncnstillstands-Puncte ihre niedrigste Höhe hat, so 
ersieht man hieraus, daß es in der senkrechten Sphäre 
keinen Sommer und keinen Winter gibt und daß die 
Sonne im Aeqnator oder in den Puncten der Tag- und 
Nachtgleiche ihre größte Mittagshöhe hat. 
7) Da die Sonne,, wenn sie am 21 sten März ttttf 
am 21 sten September Mittags zugleich im Zenith steht, 
fo werfen alsdann d. h. zur Zelt der Tag - und Nacht' 
gleiche senkrechte Gegenstände keinen Mittagsschatten. 
Aus dieser Ursache heißen die Einlvohner dieser Sphäre 
Unschattige (Ascii). 
8) Vom 2isten März bis zum 2istcn September 
befindet sich die Sonne nordwärts vom Zenith und 
der Mittagsschatten fallt gegen Süden. Vom 2 l sten 
Sept. bis zum 21 sten Marz hält sich die Sonne auf 
der andern Seite des Zeniths oder südwärts von dem 
selben auf und der Mittagsschatten fallt gegen Norden. 
In der senkrechten Sphäre fällt also der Schatten bald 
füd-, bald nordwärts und ihre Einwohner heißen deßhalb 
Deppeltschattige oder Zweyschattige (Amplüfrii).
	        
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