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Basen das Argo-Schiff der Eitelkeit, der Becher der Trunk
sucht, die Wage der Unbilligkeit, der Krebs des bösen
Rückschritts, der Steinbock der Hinterlist! Dulden wir
fortan nicht mehr in unserer Nachbarschaft den Skorpion
des Betruges, den Centauren der Liebeslüsternheit, den Altar
des Aberglaubens, die Krone des Stolzes, die Fische der
unwürdigen Verschweigung. Fort mit diesen mag sich
scheeren das Zwillingspaar der falschen Vertraulichkeit, der
Stier, dies Sinnbild der auf niedrige Dinge beschränkten
Sorge, der Widder der Unbesonnenheit, der Löwe der
Tyrannei, der Wasserträger der Ausschweifung, die Jung
frau des unfruchtbaren Geschwätzes, der Bogenschütz der
absprechenden Scheelsucht. Wenn wir so unsere Behausung
gereinigt und unseren Himmel neu gemacht haben, dann,
o Götter, werden auch neue Konstellationen und Einflüsse
besserer Gestirne uns neue Eindrücke und bessere Geschicke
bringen; denn von dieser oberen Welt ist das Ganze ab
hängig, und entgegengesetzten Ursachen folgen entgegen
gesetzte Wirkungen. Ja glücklich, ja wahrhaft selig werden
wir sein, mit einer Kolonie guter Genien in unserem Gemüt
und Geist. Wem von Euch der jetzige Zustand nicht gefällt,
dem muss mein Vorschlag gefallen. Wollen wir unsere
äusseren Verhältnisse ändern, nun, so ändern, ja ändern
wir zunächst unsere Gesinnungen, unsere Charaktere! —
Wollen wir, dass erstere gut und besser werden, so dürfen
letztere ihnen nicht ähnlich oder gar schlechter, als sie,
sein. Reinigen wir unser Inneres! Ausgehend von der
Reformation der inneren Welt wird der Fortschritt zur
Reformation der sichtbaren und äusseren keine Schwierig
keit haben.
Diese erste Reinigung, o Götter, ich sehe, dass Ihr
sie beginnt, ich sehe, dass Ihr sie vollbracht habt,
erkannt habe ich Eure Entscheidung, geschehen ist sie
und plötzlich geschehen: unterliegt sie doch nicht
dem zögernden Schwergewichte der Zeit.
Nun, wolan denn, schreiten wir zur zweiten
Reinigung! Diese bezieht sich auf das Äussere,
Körperliche, Sichtbare und Räumliche. Darum ist
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es