Full text: Reformation des Himmels

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Aher verzweifle nicht! So gewiss die Welt nicht bestehen 
kann ohne Religion und Gesetz, so gewiss wird sie 
sich auch einmal erinnern, dass so etwas für sie unver 
daulich ist. 
Nun wir haben einigermassen begriffen, wie das 
Gesetz gut plaziert und untergebracht ist. Jetzt magst 
Lu hören, aus welchem Grunde ihm das Gericht 1 ) zur 
Nachbarin gegeben ist. 
Dem Gericht hat Zeus ein Schwert und eine Krone 
in die Hand gegeben: letztere, auf dass es die belohne, 
welche Gutes thun und sich des Bösen enthalten: ersteres, 
auf dass es züchtige oder ausrotte die, welche zu Ver 
brechen geneigt sind und sich als unnützes oder gar 
schädliches Unkraut erweisen. Dem Gericht hat er die 
Verteidigung und Überwachung der wahren und ge 
rechten und die Vernichtung der ungerechten und falschen 
Gesetze anvertraut, welche letzteren von verkehrten 
Geistern und Feinden eines ruhigen und glücklichen 
Fortschritts der Menschheit gegeben werden. Dem Ge 
richt hat er anbefohlen, in Gemeinschaft mit dem Gesetz 
nicht zu löschen, sondern soviel an ihm liege, anzufachen 
und zu nähren das Ehrgefühl und die Ruhmbegier 
in den menschlichen Herzen. Denn Ehrgeiz und 
Ruhmbegier ist der wirksamste Sporn, die 
Menschen zu heroischen Thaten anzufeuern, 
dadurch Republiken gegründet, erhalten und 
befestigt werden. 
Saul in: Unsere Bekenntnishelden freilich von der verlogenen 
Religion nennen solche Ruhmbegier sündhaft und eitel 
s ) Gericht, italienisch giuclizio, ein Wort, welches sowol die das 
Urteil sprechende und vollziehende Gewalt, wie das Ui’teil selbst bedeutet. 
Ich habe eine zeitlang geschwankt, ob es hier nicht richtiger mit Urteil 
zu übersetzen sei, mich aber schliesslich für die obige Übersetzung ent 
schieden, weil Bruno im Text weniger die menschliche Tugend der Urteils 
kraft und Gerechtigkeit selber als die über den Menschen waltende 
Gerechtigkeit, derzufolge ..die Weltgeschichte ist das Weltgericht“, in den 
Vordergrund stellt. Letztere verhält sich zu der ersteren, wie providentia 
zu prudenza. Unrichtig ist es meiner Ansicht nach, giudizio mit Hartung, 
Grundlinien der Ethik, durch Recht zu übersetzen; das Recht im objektiven 
Sinne hat Bruno unter dem Gesetz behandelt. Hier handelt es sich 
dagegen um die Verwirklichung des Rechts durch Gericht und Urteil. 
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