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war, und a 11 es zu den Sternen erheben, was
sich an derselben nur albernes und verkehrtes
ausfindig machen und erdenken liess. Es
möge sehen, ob sie irgend welche andere Frucht bringen,
als dass sie die Eintracht stören, Söhne gegen ihre
Väter, Knechte gegen ihre Herren, Unter-
thanen gegen ihre Herrscher aufhetzen, Hass
zwischen Nationen, Freunde und Brüder säen,
Zwietracht in Familien, Städte, Freistaaten
und Königreiche bringen und tiberhaupt,
indem sie allerwärts, wo sie ein treten, mit
einem „Friede sei mit Euch ii grüssen, das Messer
der Zwietracht und die Brandfackel der Zer
störung mit sich führen, das Kind seinen
Eltern, den Nachbar seinem Nachbar, den
Bürger seinem Vater 1 ande entfremden und alle
möglichen unheilvollen Spaltungen und Un-
thaten gegen Natur und Moral ge setz an stiften.
Es möge sehen, ob diese nicht, die sich Diener
dessen nennen, der die Toten auferweckt und
die Kranken geheilt hat, gerade selber solche
sind, die schlimm er es begehen a 1 s a 11 e an d er en,
welche der Erdboden trägt, ob sie nicht die
Gesunden quälen und die Lebendigen töten,
wenn auch nicht sowol mit Feuer und Schwert,
als vielmehr mit ihren giftigen Zungen. Er
möge einmal nachsehen, was das für eine
elende Art von Frieden und Eintracht ist,
welche diese Reformatoren dem armen Volke
verkündigen, die allem Anschein nach auf
nichts anderes ausgehen und um nichts mehr
eifern, als dass alle Welt sich ihrer mucker
haften und eingebildeten Dummheit anschliessen
und mit ihrem boshaft perversen Gewissen sich
einverstanden erklären soll, indessen sie selber auch
nicht in irgend einem Gesetz, in irgend einem Punkt
der Gerechtigkeit, in irgend einem Lehrsatz einig sind,
und überall in der übrigen Welt und in allen früheren
Kühl enb e ck, Giordano Bruno -i