Full text: Reformation des Himmels

234 
Gründe vorzubringen, mit nicht viel Worten, sondern bloss 
in Gestalt eines Paars von Schlussfolgerungen, die mehr 
durch ihren Inhalt als durch ihre Form zwingend sind. 
Von diesen ist die erste folgende: Dem Stammvater aller 
Männer, so lange er noch ein guter Mann war, und der 
Stammmutter aller Frauen, so lange sie noch eine gute 
Frau war, überliess mich Gott als Gefährtin; aber nach 
dem beide böse wurden, befahl Zeus, dass sich jene ihnen 
als Gefährtin gesellen solle, auf dass ihm die Stirne 
schmerzen und ihr der Leib von Schweiss triefen müsse. 
Saul in: Er wollte wol sagen, auf dass ihm die Stirne von 
Schweiss triefen und ihr der Leib schmerzen müsse. 
Sofia: „Nun bedenkt, o Götter,“ sagte er, „die Folgerung, 
die sich daraus ergiebt, dass ich zum Gefährten der 
Unschuld, jene aber zur Gefährtin der Sünde bestimmt 
wird. Es versteht sich doch, wenn Gleiches sich zu 
Gleichem gesellt, und Würdiges zu gleich Würdigem, dass 
ich eine Tugend sein muss und jene ein Laster, und 
folglich bin ich würdig und ist sie unwürdig des hier 
verliehenen Sitzes. — Mein zweiter Schluss lautet also: 
Die Götter sind Götter, weil sie die Glückseligsten sind, 
der Glückselige ist glückselig, weil er ohne Sorge und 
Arbeit lebt: Arbeit und Sorge haben diejenigen nicht, 
die sich nicht bewegen und verändern; dieses aber sind 
gerade diejenigen, welche sich der Trägheit und Müsse 
hingeben. Folglich sind die Götter Götter, weil 
sie m rissig sind.“ 
S a u 1 i n : Was sagte Momus dazu ? 
Sofia: Er sagte, weil er die Logik nach Aristoteles gelernt 
habe, habe er nicht gelernt, auf Schlüsse in der vierten 
Figur zu antworten. *) 
J ) Die Logik des Aristoteles kennt nur drei Schlussfiguren, die 
gewöhnlich durch die Formeln: 
MP P M M P 
7 SM 7| s m 777 m s 
sp s P p s 
dargestellt werden. Als Beisj)iel von I geben wird das bekannte: 
Alle Menschen sind sterblich 
Gajus ist ein Mensch 
Gajus ist sterblich.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.