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Protosofisten die Säfte aus dem Gehirn destilliert
haben.“ *)
Da sagte Zeus: „0 Momus, es scheint beinahe, dass
der Müssiggang in Dir einen neuen Anhänger gewonnen
hat, da Du hier so mussig die schöne Zeit vergeudest
und ganz unsere Aufgabe aus den Augen verlierst! Komm 7
zum Schluss! Denn bei uns steht es doch schon fest,
was wir mit jenem beginnen wollen!“
„Ich will also,“ fuhr Momus fort, darauf verzichten,
die Anzahl von anderen fleissigen Leuten herzuzählen,
welche im Hause dieses Gottes beschäftigt werden, wie
z. B. die vielen albernen Versemacher, die aller Welt
zum Trotz für Dichter gelten wollen, die vielen Roman
schreiber, und die vielen Erzähler von alten Geschichten,
die schon tausendmal von tausend anderen und tausend-
b Bruno hätte hier auch noch die Juristen mit ihren traurig
geistlosen Untersuchungen über die Prozessformeln der alten Römer, ihren
Auslegungs-und Harmonisierungsversuchen von Stellen alter Codices, ihren
endlosen Commentaren zu schlechten Gesetzbüchern aus alten Zeiten, ihren
Abhandlungen über Gossenrecht. Recht des Tropfenfalls, über ..Bäume, die
von oben beschnitten werden müssen, über den Niessbrauch an alten
Kleidern, über die Spolienklage des kanonischen Rechts und all die
sonstigen Amönitäten ihrer „Wissenschaft“’ unter den geschäftigen Müssig-
gängern aufführen können. Vergl. hierüber die geistvolle Satire des
bedeutenden Juristen R. v. Ihering ..Scherz und Ernst in der Juris
prudenz“, 2. Aufi. 1885, besonders S. 248 ff. daselbst „der juristische
Begriffshimmel.“ So bemerkt auch du Prel in seiner monistischen
Seelenlehre, Leipzig 1888 p. 27 mit Recht: „Jüngst war in den Zeitungen
zu lesen, dass die Professur für deutsches Recht an einer unserer Hoch
schulen erworben wurde auf Grund einer Abhandlung über das Recht
des Überhangs und Überfalls von Obst etc. in das Gebiet des Nachbars.
Warum sollte da nicht eine Habilitation in der philologischen Fakultät
möglich sein auf Grund einer Untersuchung über die Reihenfolge, in der
Pittakus aus Mitylene die ihm zugeschriebenen Maximen ausgesprochen
hat, oder auf Grund einer Untersuchung darüber, mit welchem Fusse die
Peripatetiker angetreten sind?" Übrigens spottet schon Seneca, in seiner
Schrift über die Kürze des Lebens dieser ..geschäftsvollen Nichtsthuer“.
„Ursprünglich", sagt er C. 13, „war das eine griechische Krankheit, zu
untersuchen, wie viele Ruderer Ülysses gehabt habe, ob die Ilias früher
geschrieben sei oder die Odysse. und ob beide den gleichen Verfasser
haben. So giebt es noch vieles, wenn man’s für sich behält, das nichts wert
ist, und durch dessen Mitteilung man nicht gelehrt, sondern lästig erscheint.
Auch uns Römer hat die eitle Sucht ergriffen, unnötige Dinge zu lernen.
Dieser Tage hörte ich einen solchen Weisen einen Vortrag halten über
die Frage, was ein jeder der römischen Feldherrn zuerst gethan habe.
Duillius siegte zuerst in einer Seeschlacht: Curius Deutatus führte zuerst
Elefanten im Triumphzug auf u. s. w.“