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nötig sein, ein Dreieck zu nehmen, sondern man suche
direkt das Viereck, welches mitten zwischen dem grössten
inner en 1 im] und dem grössten äusseren um den Kreis
beschriebenen Viereck liegt.
Um den Kreis in ein Fünfeck zu verwandeln, nehme
man die Mitte zwischen dem grössten Fünfeck, das vom
Kreise eingeschlossen wird, und dem kleinsten, das den
Kreis einschliesst. Ähnlich mag man immer verfahren,
wenn man irgend eine beliebige andere Figur dem Kreise
nach Inhalt oder Umfang gleich machen will. So ferner,
wenn man den Kreis des Quadrats gefunden hat, das
dem Kreise des Dreiecks gleich ist, wird man auch das
Quadrat dieses Kreises gleich dem Dreieck eines anderen
Kreises von demselben Inhalt finden.
Saulin: Auf diese Weise, o Sofia, kann man mit Hilfe des
Kreises, den ihr so zum Mass der Masse macht, alle
Figuren in andere beliebige von gleichem Inhalt ver
wandeln. Zum Beispiel, wenn ich ein Dreieck zu einem
Viereck gleichen Inhalts umwandeln will, so konstruiere
ich es als das Mittel zwischen den zwei Kreisdreiecken,
und mit diesem Mittelstück beschreibe ich zwei Vierecke
um denselben Kreis oder um einen anderen, der ihm
gleich ist. Oder wenn ich ein Quadrat gleich einem
Sechseck machen will, so zeichne ich sowol dieses wie
jenes in und um einen Kreis und suche das Mittel
zwischen jedem von beiden.
Sofia: Du hast es'gut begriffen. So erlangt man denn auf
diesem Wege nicht nur die Gleichung aller Figuren mit
dem Kreise, sondern auch diejenige jeder einzelnen Figur
mit allen anderen durch Vermittelung des Kreises, indem
man stets die Gleichheit nach Umfang und Inhalt wahrt.
So kann man auch mit massigem Nachdenken jede