Full text: Reformation des Himmels

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gestorben sein uncl die Götter werden gen Himmel zurück 
gekehrt sein, — sondern Skythen und Indianern oder anderen 
wilden Racen davon erzählen werden. Die Finsternis wird 
vorherrschen dem Licht, der Tod wird für besser als das 
Leben gelten, niemand wird die Augen zum Himmel 
erheben, der Religiöse wird für einen Narren, der Gott 
lose für klug, der Rasende für tapfer, der Schlechteste 
für gut geachtet werden. Und Ihr könnt es mir glauben, 
es wird gar die Todesstrafe verhängt werden 
über denjenigen, der sich zu der Religion des 
Geistes bekennen wird; denn man wird neue künstliche 
Gerechtigkeiten, neue Gesetze ersinnen, nichts heiliges 
mehr, nichts religiöses mehr wird sich finden, man wird von 
keiner Sache mehr hören, die würdig wäre des Himmels und 
der himmlischen Mächte. Nur die verderblichen Engel 
werden Zurückbleiben, sich mit den Menschen vermischen 
und die Niederträchtigen zur Verwegenheit jeder Schlechtig 
keit anstiften, als ob es geradezu Gerechtigkeit wäre, Anlass 
und Stoff zu Kriegen, offenem und verstecktem Raub, 
Betrug und allen möglichen anderen der Seele und der 
natürlichen Gerechtigkeit widerstrebenden Sachen zu geben, 
und dies wird das Greisenalter, die Auflösung und Irreligion 
der Welt sein. Aber zweifle nicht, mein Asklepios, nachdem 
alles dieses geschehen sein wird, wird Gott der Herr und 
Gott der Vater, der Lenker der Welt, der allmächtige Für 
sorger durch Wassers- oder Feuersmacht, durch Krankheiten 
oder Pestilenz oder andere Vollstrecker seiner mitleidigen 
Gerechtigkeit ein Ende machen all dieser Schande und 
die Welt wiederherstellen zur antiken Gestalt.“ 
Saul in: Komm nun auf den Vortrag zurück, den Zeus dem 
Momus hielt! 
Sofia: Nun mit Bezug auf die Verläumder des ägyptischen 
Kultus recitierte er den Vers des Dichters: 
„Loripedem rectus derideat Aethiopem albus. 1 )“ 
„Nur unvernünftige Tiere und wirkliches Vieh können uns 
Götter verlachen, dass wir in Form von Tieren, Pflanzen 
J ) „Den hinkenden Mohren verlache nur ein gerade gewachsener 
Weisser!“
	        
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