Full text: Reformation des Himmels

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der Dummheit und des boshaften Neides, und die 
anderen, wenn sie sich nicht entschlagen wollen des frechen 
Verleumdens unserer Gesinnungen, sich der Unwissenheit, 
Anmassung und Voreiligkeit, die dritten aber, falls 
sie die freche Bekrittelung unserer Worte nicht aufgeben 
wollen, sich der Seichtigkeit und Aufgeblasenheit 
zeihen lassen wollen. 
Um nun meine Absicht in den vorliegenden Dialogen 
jedwedem, der sie verstehen will und kann, verständlich zu 
machen, so versichere und beteuere ich zunächst, was mich 
selbst anbetrifft, dass ich alles das anerkenne, was gemeinsam 
von den Weisen und Guten aller Zeiten als anerkennenswert 
hingestellt ist, und dass ich mit diesen das Gegenteil davon 
verabscheue; — und daher bitte ich und beschwöre ich meine 
Leser, möge doch keiner unter ihnen sich von so abscheulicher 
Gemütsart und so boshafter Gesinnung erweisen, dass er alles, 
was in diesem Buche geschrieben steht, für ein positives Be 
kenntnis meiner eigenen Überzeugung ausgebe; niemand möge 
voraussetzen, wenn anders er wahres voraussetzen will, dass 
ich in demselben, sei es an sich, sei es nebenbei, in irgend 
einem Punkte gegen die Wahrheit ziele oder meinen Witz gegen 
irgend etwas Sittliches, wahrhaft Nützliches und folglich Gött 
liches richten wolle, stets möge man daran festhalten, dass ich 
mit all meiner Kraft das reine Gegenteil erstrebe, und sollte 
ihm hier und da der wahre Sinn meiner Worte nicht sogleich 
verständlich sein, so möge er nicht sofort darüber aburteilen, 
sondern an sich halten und seine Entscheidung nicht eher 
fällen, als bis er in das innerste Mark ihrer Bedeutung ein 
gedrungen ist. 
Er möge sodann bedenken, dass er eben Dialoge vor sich 
hat, in denen also verschiedene Personen auftreten, deren jede 
ihre besondere Rolle spielt, und von denen wieder die Unter 
haltungen andere r mit andere n wiedergegeben werden, die 
gleichfalls wieder jede in ihrem eigenen Sinne geredet und mit 
all dem Eifer und all der Wärme disputiert haben, die ihnen 
naturgemäss war. Er möge endlich bedenken, dass diese drei 
Dialoge in keinem anderen Sinne, denn als Stoff und Unter 
lage eines für die Zukunft von mir geplanten grösseren
	        
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