Er macht also den Götttern einen Vorschlag, d. h. er
übt die Thätigkeit des Überlegens und der inneren Beratung
und stellt zur Erwägung, was zu thun ist; und dazu ruft er
zusammen die Gelübde, bewaffnet die Seelenkräfte und fügt
die Pläne zusammen, und zwar thut er dies nicht nach der
Hauptmahlzeit und nicht in der Nacht der Unbesonnenheit und
ohne den Sonnenschein der Intelligenz und das Licht der Ver
nunft, nicht mit nüchternem Magen des Morgens, d. h. ohne
die Wärme des Geistes und die höhere Glut des Herzens,
sondern nach dem Frühstück, d. h. nachdem er vom Ambrosia
des tugendhaften Eifers genossen und vom Nektar der göttlichen
Liebe getrunken, in der Höhe des Mittags, d. h., wenn uns der
feindselige Irrtum am wenigsten schädigen und die freundschaft
liche Wahrheit am besten begünstigen kann, im Höhepunkte
der lichtesten Tageszeit.
Da eröffnet er die Jagd auf die triumphierende
Bestie, d. h. die Laster, welche bei uns vorherrschen
und unser gö111 iches Teil unter ihren Füssen zer
treten, da reinigt er den Geist von Irrtümern und denkt
daran, sich zu schmücken mit der Tugend und der Liebe zur
Schönheit, die sich offenbart in der natürlichen Güte und
Gerechtigkeit, und mit der Leidenschaft beharrlichen Verlangens
nach den Früchten derselben und mit Hass und Ekel vor der
ihr entgegengesetzten Hässlichkeit und Widerwilligkeit.
Dies findet Anklang und Beifall bei allen Göttern, wird
übereinstimmend gebilligt von den Tugenden und Fähigkeiten
der Seele und für gerecht gut und wahr erkannt von dem
inneren, wirksamen Licht, dass die Sinne berichtigt, von dem
Verstände, der Vernunft, dem Gedächtnis, der Liebe, dem Be
gehren, dem Zorn, dem Gewissen, dem freien Wahlvermögen,
welche Seelenvermögen versinnbildlicht werden durch Merkur,
Pallas, Diana, Cupido, Venus, Mars, Momus, Zeus und andere
Gottheiten.
Wo also die Bärin ist, da übernimmt wegen der Be
deutung dieses Platzes, welcher den erhabensten Ort des
eingepflanzte Neigung, die sie den Begriff des Guten verfolgen heisst, das
ihr Verstand als ein Einfaches erfasst“ ; der kategorische Imperativ, die
praktische Vernunft, das Gewissen.