Full text: Reformation des Himmels

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nachlässigen armseligen Knechtsdienst und seiner ungeduldigen 
Gefrässigkeit entfernt wird, dahin wird versetzt die göttliche 
Magie mit ihren Töchtern, die Wahrsagung mit ihren Dienerinnen, 
unter denen die Augurenkunst die vorzüglichste war, welche zu 
guten Zwecken auf dem Gebiete der Kriegskunst, der bürger 
lichen Verwaltung, der Religion und Kirche verwendet wurde. 
Wo sich als Emblem der Trunksucht der Becher 
zeigte, mit jener Menge von Kellnern, Gefährten und Zech- 
genossen, da sieht man jetzt die Enthaltsamkeit, die Nüchtern 
heit und den soliden Lebenswandel mit seinen Regeln und 
Vorschriften. 
Wo der Centaur in seiner Sakristei als Halbgott an 
erkannt wird, da wird auch das göttliche Gleichnis, das heilige 
Mysterium, die moralische Fabel, das göttliche und kirch 
liche Opfer mit all seinen Stiftern, Bewahrern und Dienern 
eingewiesen, und verjagt und verbannt wird von dort das Alt 
weibergeschwätz, die tierische Fabel mit ihrer dummen Aus 
legung, die leere Analogie, die hinfällige Beweisführung, die 
blinde Phrasenkunst, die dunkle Bildersprache, mit dem falschen 
Hofgesinde, dem schweinischen Mönchtum, dem zanksüchtigen 
Sektentum, den konfusen Rangordnungen, den hässlichen 
Neuerungen, den unreinlichen Enthaltsamkeiten, dem verderb 
lichen Priestertrug, welche alle sich auf dem Gebiete der Hab 
gier, der Arroganz, des kirchlichen Ehrgeizes bethätigen und 
bei denen scheelsüchtige Niedertracht, blinde und krasse Un 
wissenheit und heuchlerisches Muckertum das erste Wort führt. 
Bei dem Altar weilt fortan die Religion, die Frömmig 
keit, der Glaube und von seinem östlichen Flügel wird hinab 
gestossen die Grausamkeit der Intoleranz mit den vielen 
Albernheiten, der Aberglaube mit den vielen Formen, Förm 
lichkeiten, Heiligenbildern, Bildchen und Reliquien, und von 
seinem westlichen Flügel stürzt sich die böswillige Gottlosigkeit 
und der wahnwitzige Atheismus in den Abgrund. 
Wo die westliche Krone strahlt, dort strahlen jetzt 
die Belohnung, die Ehre und der Ruhm, die Früchte der 
mühsamen Tugenden und tugendhaften Mühen und Arbeiten, 
welche von göttlicher Eingebung veranlasst werden. 
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