Full text: Astrophysik

II. Die Spektralanalyse 
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b. als Graphit; fest; spez. Gewicht 2.2; bis jetzt nicht schmelzbar; 
Siedepunkt ? 
c. als amorpher Kohlenstoff; fest; spez. Gewicht 1.8; nicht schmelzbar; 
Siedepunkt berechnet zu 3600°. 
Die Zahl der reinen Linien ist nicht groß. Dagegen besitzen gewisse 
Kohlenverbindungen, das Kohlenmonoxyd, die Kohlenwasserstoffe, Kohlen 
säure und Cyan charakteristische Bänderspektra, über die später (S. 296 f.) 
noch berichtet wird. Spektra, die durch Kohlenverbindungen gekennzeichnet 
sind, geben die Kometen und die roten Sterne vom IV. Secchi sehen Typus 
(Spektralklasse N). 
7. Stickstoff (N). Atomgewicht 14; gasförmig; spez. Gewicht 0.97; 
Schmelzpunkt — 210°; Siedepunkt — 196°. Der Stickstoff gibt in Geissler- 
schen Röhren bei Einschaltung einer Leidener Flasche ein Linienspektrum, 
ohne Leidener Flasche ein Bänderspektrum. Weitere für die Erklärung der 
Polarlichter wichtige Unterschiede treten beim Leuchten des Stickstoffs in 
positiven Strahlen (Bogenspektrum) auf. Stickstoff leuchtet in gelber Farbe. 
8. Sauerstoff (O). Atomgewicht 16; spez. Gewicht 1.11; Schmelzpunkt 
— 218°; Siedepunkt — 183°. Sauerstoff hat je nach der Stärke der Entladung 
zwei verschiedene Linienspektra, von denen eines mindestens vier Serien 
enthält; außerdem hat das Gas noch drei verschiedene Bänderspektra; eine 
Modifikation des Sauerstoffes, das Ozon, besitzt ebenfalls wieder ein beson 
deres Spektrum, so daß also mindestens sechs verschiedene Sauerstoffspektra 
bekannt sind. Die starke terrestrische Absorption gestaltet den Nachweis 
des Sauerstoffs auf anderen Himmelskörpern recht schwierig. 
11. Natrium (Na). Alkalimetall. Atomgewicht 23; fest; spez. Gewicht 
0.97; Schmelzpunkt 97°; Siedepunkt 877°. Im Bogenspektrum sind 35 Li 
nien A8190 bis A2510 vorhanden, die sich paarweise in sechs Serien 
gruppieren. Die Linien je zweier Serien fallen dabei so nahe zusammen, 
daß man auch drei Serien von Linienpaaren annehmen kann. Das erste 
Linienpaar der Hauptserie sind die bekannten D-Linien bei A 5896 und 
A 5890, die dem leuchtenden Natriumdampfe die intensiv gelbe Färbung er 
teilen. Das nächste Paar der Hauptserie befindet sich bereits im Ultraviolett 
bei A 3303 und A 3302; die weiteren Doppellinien sind so eng, daß sie nicht 
mehr getrennt werden können. 
12. Magnesium (Mg). Erdalkalimetall. Atomgewicht 24; fest; spez. Ge 
wicht 1.74; Schmelzpunkt 651°; Siedepunkt 1100°? Eine Hauptserie ist nicht 
gefunden, wohl aber zwei Nebenserien, von denen jede aus dreifachen Li 
nien (Triplets) sich zusammensetzt. Alle diese Triplets besitzen die gleiche 
Schwingungsdifferenz zwischen der ersten und zweiten und zwischen der 
zweiten und dritten Linie, und beide Serien enden an derselben Stelle des 
Spektrums. Das erste Triplet der zweiten Nebenserie ist die bekannte, sehr 
starke Liniengruppe im Grün, die im Sonnenspektrum mit b bezeichnet ist. 
19. Kalium (K). Alkalimetall. Atomgewicht 39; fest; spez. Gewicht 
0.86; Schmelzpunkt 63°; Siedepunkt 757°. Außer zwei Nebenserien ist eine 
Hauptserie von Linienpaaren vorhanden, deren erstes Paar im äußersten 
Rot bei A 7699 und A 7666 liegt; die weiteren, ebenfalls sehr hellen Paare 
befinden sich im Blau und Violett, während dazwischen schwächere Linien
	        
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