Full text: Astrophysik

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A. Die astrophysikalischen Forschungsmethoden 
der Nebenserie liegen. Die Linien der Hauptserie erteilen dem leuchtenden 
Kaliumdampfe die rotviolette Färbung. Ein zweites Kaliumspektrum, das 
mit dem normalen keine Linie gemeinsam hat, ist von Goldstein festge- 
stellt worden. 
20. Kalzium (Ca). Erdalkalimetall. Atomgewicht 40; fest; spez. Gewicht 
1.58; Schmelzpunkt 800°; Siedepunkt? Es sind zwei Nebenserien bekannt, 
die wie beim Mg aus Triplets bestehen. Die erste Nebenserie unterscheidet 
sich von der zweiten aber besonders dadurch, daß die erste Linie der Tri 
plets selbst wieder aus drei sehr nahestehenden Linien zusammengesetzt ist, 
die zweite aus zwei Linien, während die dritte einfach ist. Die beiden stärk 
sten Linien des Kalziumspektrums, an der Grenze des Violett bei l 3969 
und A 3934 gelegen, als stärkste Linien des Sonnenspektrums mit H und K 
bezeichnet, gehören nicht zu den beiden Nebenserien, scheinen aber mit 
anderen Linienpaaren gesetzmäßig verbunden zu sein, wie aus dem Ver 
halten des Spektrums im magnetischen Felde hervorgeht. Das violette 
Linienpaar erscheint übrigens schon bei den geringsten Spuren von Kalzium 
dampf und ist ein außerordentlich feines spektralanalytisches Kriterium für 
dieses Metall. Neben Wasserstoff ist das Kalzium das astrophysikalisch 
wichtigste Element. 
22. Titan (Ti). Atomgewicht 48; fest; spez. Gewicht 3.54; Schmelz 
punkt 1800°; Siedepunkt? Das Funkenspektrum enthält gegen 1500 Linien. 
Diese bilden vielfache Gruppen, doch sind Gesetzmäßigkeiten nicht bekannt. 
Das Titan tritt, besonders in der Form von Titanoxyd, als charakteristisches 
Merkmal in Sonnenflecken und bei roten Sternen auf. 
26. Eisen (Fe). Atomgewicht 56; fest; spez. Gewicht 7.86; Schmelzpunkt 
1530°; Siedepunkt 2450°. Im Funkenspektrum sind weit über 1500 Linien 
beobachtet; das Bogenspektrum enthält beträchtlich mehr Linien, um deren 
Bestimmung sich Fabry, Buisson, Kayser u. a. besonders bemüht haben. 
Gesetzmäßigkeiten sind nicht näher bekannt, doch treten zahlreiche enge 
Doppellinien auf. Eisen ist zweifellos das verbreitetste Element im Weltall. 
In gediegener Form setzt es in Verbindung mit den beiden folgenden Ele 
menten Nickel und Kobalt die Eisenmeteorite zusammen. 
27. Kobalt (Co). Atomgewicht 59; fest; spez. Gewicht 8.6; Schmelz 
punkt 1500°; Siedepunkt? Das Funkenspektrum enthält gegen 1500 Linien. 
28. Nickel (Ni). Atomgewicht 59; fest; spez. Gewicht 8.8; Schmelz 
punkt 1450°; Siedepunkt? 
38. Strontium (Sr). Atomgewicht 88; fest; spez. Gewicht 2.54; Schmelz 
punkt 800°; Siedepunkt ? Das Funkenspektrum enthält 40 Linien, im Bogen 
spektrum sind 80 Linien bekannt. Das Spektrum zeigt eine größere Zahl 
von Triplets, von denen etwa 12 zwei Nebenserien angehören, deren erste 
wieder kompliziert gebaute Triplets enthält, ähnlich wie beim Kalzium. Der 
leuchtende Strontiumdampf ist intensiv rot. Einige Strontiumlinien charak 
terisieren den Zwerg- bzw. Gigantentypus der gelben und rotgelben Sterne 
und haben daher bei der Bestimmung der sog. spekiroskopischen Paral 
laxen große Bedeutung erlangt. 
88. Radium (Ra). Atomgewicht 226. Die bisher aufgefundenen 39 Ra- 
Elemente sind besonders durch ihre merkwürdigen Strahlungen und Erna-
	        
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