III. Die Photometrie
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Eine genauere Beschreibung des Apparates kann hier nicht gegeben werden.
Seine Wirkungsweise ist aus Abb. 90, welche die von ihm registrierte
Schwärzungsverteilung in zwei aufeinanderfolgenden hellen Ringen eines
FABRY-PEROTSchen Interferometers (S. 57) veranschaulicht, deutlich zu er
sehen. Bei der Vermessung von Spektren hat das KocHSche Verfahren den
Beobachter bereits völlig entlastet. Feinere Einzelheiten, wie die Struktur
der Spektrallinien, sind überhaupt gar nicht anders als auf diesem Wege
zu erhalten.
Die Stufenschätzungsmethode. Es ist als oberster Grundsatz der Photo
metrie hingestellt worden, daß das Auge selbst nicht messen, sondern mit
größerer Genauigkeit nur die Lichtgleichheit beurteilen kann. Nach diesem
Prinzip sind ja auch alle bisher besprochenen Photometer konstruiert worden.
Hierbei gibt es nun insofern eine Ausnahme, als nach längerer Übung unsere
Augen auch direkt messen können, wenn es sich um ganz geringe Hellig
keitsunterschiede handelt. Diese Ausnahme ist bei der Helligkeitsmessung
veränderlicher Sterne in umfangreicher Weise zur Anwendung gekommen,
speziell auf die Veranlassung Argelanders hin, der sie unter dem Namen
der Methode der Stufenschätzungen eingeführt und selbst drei Jahrzehnte
hindurch verwendet hat.
Wenn man nach längerer Betrachtung zweier Sterne, die man zunächst
für gleich hell gehalten hat, zur Überzeugung gelangt, daß der eine Stern a
doch etwas heller ist als der andere Stern b, so bezeichnet man diesen eben
wahrnehmbaren Unterschied als eine Stufe (a 1 b). Dieser Helligkeitsunter
schied ist naturgemäß ein ganz subjektiver, bei demselben Beobachter aber
im allgemeinen recht konstant. Ist der Unterschied zwischen a und b etwas
stärker, so daß er bei genauer Betrachtung sofort erkannt wird, so beträgt
er zwei Stufen (a2b), und ist er ohne weiteres bemerkbar, so beträgt er drei
Stufen (a3b). Es zeigt sich hierbei nach einiger Übung, daß die Stufe tat
sächlich einen reellen Wert hat, der bei den meisten Beobachtern etwa 0.1
bis 0.2 Größenklassen beträgt. Geht man nicht über drei Stufen hinaus, so
fallen diese Schätzungen recht genau aus.
Bei der Beobachtung veränderlicher Sterne ist das Verfahren nun das
folgende. Man sucht sich in der Nachbarschaft des Veränderlichen eine Reihe
von Vergleichsternen aus, von denen der hellste etwas heller sein muß, als
der Veränderliche im Maximum werden kann, der schwächste etwas schwä
cher, als der Veränderliche im Minimum ist. Die Zahl der Vergleichsterne
ist dadurch festzusetzen, daß das Helligkeitsintervall zwischen je zweien nicht
mehr als fünf bis sechs Stufen, also etwa eine halbe Größenklasse betragen
darf; vorteilhaft ist es, die Intervalle recht klein zu nehmen. Bei der Beob
achtung wählt man jedesmal die Vergleichsterne so, daß der eine heller,
der andere schwächer ist als der Veränderliche.
1920
Jul. Datum
Vergl.
1920/21
Jul. Datum
Vergl.
Okt. 17
2422615
c2v2d
Dez. 2
2422661
b\v3c
20
618
c0v4d
25
684
c0u4d
30
628
blvic
Jan. 2
692
c3v\d
Nov. 15
644
a3vlb
15
705
dl v2e
28
2422657
a4v0b
28
2422718
d 2vle